Neue Anmeldungen sind gern gesehen, jedoch bitten wir die Neuzugänge, einem von uns Admins durch eine private Nachricht anzuschreiben.
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Liebe Grüße, eure Admins: Atea, Kate.Swan, Little Demonsoul & Träumer
"Ethan!" Ethan. Meine Stimme hallte durch den leeren Gang. Die kalten, kahlen Wände warfen mein Echo zurück. Dann war alles still. Kein Laut war zu hören. Nur der ungleichmäßige und heftige Atem eines verlassenen Mädchens. Mein Atem. Er antwortete nicht. Ich spürte ein Brennen im Hals und Tränen traten mir in die Augen. Schnell wischte ich sie mit dem Finger beiseite. Ich brauchte eine klare Sicht, wenn ich ihn finden wollte. Ich konnte mir jetzt keine Tränen leisten. Zum Weinen hatte ich später noch Zeit. Später, wenn ich ihn gefunden hatte. Oder auch nicht. Ich schob diesen Gedanken fort und ging weiter. Ich musste optimistisch bleiben, sonst war ohnehin alles umsonst. Meine Schritte klangen laut auf dem harten glatten Boden des Ganges. Jede Bemühung leise zu sein war vergebens. Man konnte hier unten nicht besonders viel sehen und meine Hände glitten links und rechts über die kalten Wände in der Hoffnung, eine Tür oder Biegung zu ertasten, hinter der ich Ethan finden würde. Doch da war nichts. Nur glatter dunkler Stein. Erneut blieb ich stehen, um zu lauschen. Stille. Ich bildete mir ein, seine Stimme zu hören, seine Hände zu spüren, wie er mir sanft durch die Haare strich und "Vertrau mir" geflüstert hatte. Ich hatte ihm vertraut und nun war er weg. Unfreiwillig, das wusste ich. Aber ich hatte ihm geglaubt, als er mir versprochen hatte, wieder zu kommen. Er hatte sein Versprechen nicht gehalten. Hatte mich allein gelassen. Meine Hand wanderte unbewusst an mein Gesicht und strich eine Strähne meines langen blonden Haars zurück. Ich schluckte. "Ethan." Meine Stimme war nur noch ein kaum hörbares Flüstern in der dunklen Stille des Ganges. Der Verzweiflung nahe ließ ich mich an der Wand zu Boden gleiten und legte den Kopf auf die angezogenen Knie. Ein leises Schluchzen drang aus meiner Kehle. Selbst wenn ich ihn nicht finden sollte, würde ich hier jemals wieder raus finden? Ich sah den Gang zurück, den ich gekommen war. Ich bezweifelte es. Wie oft war ich abgebogen? In welche Richtung? Ich wusste es nicht mehr. Die Tränen ließen sich nicht mehr zurück halten und eine nasse dünne Spur zog sich über meine Wange. Hinterließ eine sichtbare Spur auf der staubigen Haut. Ich musste furchtbar aussehen. Aber das war mir egal. Mir war alles egal. Ich schloss die Augen und lehnte meinen Kopf nach hinten an die Wand. Ich reagierte nicht, als sich eine Hand sanft auf meine Schulter legte. Durch die geschlossenen Augen nahm ich den herumschwenkenden Lichtkegel wahr, aber ich öffnete die Augen nicht. Ich war müde. Wollte einfach nur schlafen. Jemand hob mich hoch. Es war Ethan, das konnte ich spüren. "Vertrau mir", flüsterte er leise neben meinem Ohr. Ein leichtes Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Ich legte meine Arme um seine Schultern und lehnte meinen Kopf an seine Brust. Diese Worte hatte ich schon einmal aus seinem Mund gehört. Ich hörte meinen ruhigen, langsamen leisen Atem und seine Schritte auf dem harten glatten Boden. Dann war alles still.