Herr Tanaka
Als ich ankam, war Herr Korunen auch schon da. "Guten Tag, ich freue mich auch sie zu sehen. Hachiko ist wieder fast ganz der alte. Dennoch hat er sich seinen Ruhestand verdient. Ich bin wirklich froh, wie sehr er mir jetzt wieder vertraut." Ich ging zum Kofferraum und ließ den kleinen Yoshi raus. "Kann er frei laufen?" fragte ich, während ich ihn noch festhielt. Der Kleine versuchte aber schon gleich loszurennen, ganz neugierig, was ihn hier erwartete

Chris
So ganz wusste ich nicht, ob es ein gutes, oder ein eher schlechtes Zeichen war, dass Talon so ruhig blieb. Sicher war es gut, denn es zeigte, wie stark er war, aber würde es ihm genügen? Das würde ich wohl erst noch rausfinden und eigentlich würde ich gerne schon jetzt aufhören. Es gab nicht viele Möglichkeiten jemanden wirklich fertig zu machen, ohne psychische Schwächen auszunutzen, was ich nicht unbedingt wollte, oder wirklich Wunden zuzufügen. Dennoch entschied ich mich schließlich für eine Art der psychischen Folter, die ihn jedoch nicht an sich stark beeinflussen sollte, außer in diesem Moment. Da ich mich an alles genau erinnern konnte, wusste ich auch, was ich ihm mit den Nadeln angetan hatte. So nahm ich nun eine ganz gewöhnliche Nadel, die nichts weiter tat, als einmal kurz zu piksen, und stach sie ihm in den Oberarm. Ich war gespannt, wie er darauf reagieren würde.

Samu
"Ja hier ist es sicher und er will sicher die Umgebung erkunden. Lassen sie ihn ruhig loslaufen." ich gab Anda ein Zeichen und sofort ging er in die Nähe des Kleinen und passte auf ihn auf. Das hatte ich ihm schon lange beigebracht und es war oft sehr nützlich. Ich sah den beiden zu. "Herr Tanaka wann beginnt für mich der Unterricht?"

Talon
Ich hatte zwar die blinde Panik vor Nadeln überwunden gehabt, aber seit er mich mit diesen vergifteten Nadeln gestochen hatte, war sie wieder da und als ich die Nadel sah, versuchte ich auszuweichen. Natürlich hatte ich keine Chance und so stach Chris mir die Nadel in den Oberarm. Ich keuchte vor Schreck es war doch nicht zu fassen, bei Atemnot und falsch herum aufgehängt konnte ich ruhig bleiben aber ein kleine Nadel und vor alle und eine winzige Verletzung die kaum zu spüren war, konnte ich mich fast nicht mehr beherrschen.

Herr Tanaka
Ich ließ den kleinen Yoshi also los und sofort rannte er rum, beschnüffelte alles und erkundete allgemein alles. Dabei kam auch ein wenig sein Übermut zu tragen, denn er rannte drauf los, ohne auf irgendwas um ihn herum zu achten und war sich auch sicher, über jedes Hindernis zu kommen, was er aber nicht schaffte und so mehr als einmal hinfiel, aber sofort wieder aufstand und weiterrannte. "Ich würde erst einmal Yoshi ein wenig Zeit geben um sich hier einzuleben. Ich bin aber bald noch einmal hier in der Gegend. Bis dahin sollte sich Yoshi hier dann auch heimisch fühlen und sie auch schon ein wenig kennen. Dann können wir gerne mit dem Unterricht beginnen."

Chris
Wie erwartet reagierte Talon auf die Nadel sehr stark. Das konnte ich aber auch sehr gut nachvollziehen. Ich zum Beispiel versuchte besonders nach dem letzten Besuch bei meinem Vater Nägel jeglicher Art zu meiden. Schon alleine beim Gedanken daran tat mir meine Hand wieder weh. Ich zog die Nadel wieder aus seinem Oberarm. Dann zog ich an den Ketten, bis er wieder an den Armen hing, dieses Mal aber in der Luft. Dann folgte noch eine Sache, die keinen bleibenden Schaden hinterließ, die ich aber immer gehasst hatte: Elektroschock. Noch war er auf eine sehr niedrige Stufe eingestellt und nur auf sein linkes Bein gerichtet. Direkt danach nutzte ich die Nadel noch einmal, aber diesmal bei seinem anderen Oberarm.

Samu
"ich freue mich sehr mit ihnen, dass Hachiko ihnen wieder vertraut. Und auch für ihn, dass er seinen Ruhestand mit ihnen genießen darf. Er ist ein wunderbarer Hund und passt sehr gut zu ihnen. Ja ich hätte auch vorgeschlagen Yoshi erst einmal Zeit zu geben sich hier einzuleben und wir müssen uns ja zuerst kennen lernen. Das finde ich sehr gut. Ich freue mich schon sehr darauf mehr zu lernen. Ich bin ihnen sehr dankbar dafür, dass sie sich die Mühe machen mich zu unterrichten." Yoshi hatte sich wieder einmal überschätzt und steckte nun fest. Anda packte ihn vorsichtig am Nackenfell und hob ihn hoch. Dann setzte er ihn wieder ab und ließ ihn weiter laufen. Yoshi rannte kurz zu Herrn Tanaka und dann wieder munter weiter. "vielen Dank, dass sie mir Yoshi überlassen." ich konnte mein Glück immer noch nicht so ganz fassen.

Talon
Chris zog die Nadel wieder aus meinem Arm und ich atmete auf. Für mich waren die Dinger grauenvoll. Ein wenig schämte ich mich jedoch auch, dass ich so stark auf etwas so einfaches reagierte. Nun zog er mich wieder hoch, so dass ich an den Armen hing, was natürlich auf die Gelenke ging. Und mir war zuerst sehr schwindlig, aber das gab sich recht schnell wieder. Jetzt wendete er etwas an, was ich noch kaum kannte. In Hohenfels hatte Gordon nur einmal Elektroschocks eingesetzt und ich hatte sie nicht sehr gut vertragen. Trotzdem schaffte ich es mich noch einigermaßen gut zu beherrschen. Ich verzog nur das Gesicht etwas als der Schock durch meinen Körper fuhr. Als er aber wieder mit der Nadel kam, überfiel mich wieder fast unkontrollierbare Angst. Wieder versuchte ich zu entkommen und wieder keuchte ich auf als er mich damit stach. Ich hatte auch Angst, dass wieder etwas daran sein könnte was mir quälende Schmerzen verursachte. Aber es war nur die Nadel und trotzdem war sie für mich extrem schlimm. Gleichzeitig musste ich daran denken wie mein Vater reagieren würde, wenn ich mich wegen einer Nadel so anstellte und schämte mich. Denn der winzige Pieks, den sie verursachte konnte man nicht mal Schmerz nennen. Für mich aber fühlte es sich an als glühte die Nadel in meinem Oberarm.

Herr Tanaka
"Ich denke sie haben großes Talent und werden ein sehr guter Schüler sein. Yoshi ist bei ihnen auf jeden Fall gut aufgehoben, da bin ich mir sicher. Sagen sie mir bescheid, wenn sie der Meinung sind, dass Yoshi sich gut eingelebt hat und sie auch eine gute Verbindung aufgebaut haben."

Chris
Normal hätte ich genau diese Angst von Talon ausgenutzt, aber ich wollte ihm ja helfen zu sehen, dass er stark war. Und so entschloss ich mich dazu kurz mit dem Foltern aufzuhören und ihm zu helfen. Das war zwar auch das Ziel hinter dem Foltern, aber nun wollte ich ihm mit meiner Erfahrung helfen. Im Verlaufe der Jahre hatte ich vor vielen Dingen große Angst gehabt. Übergeblieben war kaum etwas. Ich zog die Nadel also erst einmal wieder aus seinem Oberarm. Dann stellte ich mich vor ihn. "Schließ die Augen und achte nur auf deine Atmung. Ganz regelmäßig. Ich weiß, dass du das kannst!" sagte ich ruhig und in einem eher sanften Tonfall. Dabei beobachtete ich ihn, wann er soweit war, dass sein Atem wieder einen gleichmäßigen und ruhigen Rhythmus angenommen hatte. "Du hast gesagt, du bist gerne im Schlossgarten. Stell dir vor, du bist dort, ganz alleine. Da sind nur noch die Pflanzen und Tiere. Was siehst du alles? Welche Tiere sind da?" Ich hatte eine Idee, wie ich ihm vielleicht einen kleinen Teil Angst vor Spritzen nehmen könnte. Wenn es funktionieren würde, dann würde es ihm zeigen, wie er mit einer einfachen Technik sehr schnell viel stärker und resistenter werden könnte.

Samu
"Oh vielen Dank Herr Tanaka für das Kompliment. Ich melde mich sobald ich eine Verbindung zu yoshi aufgebaut habe und er sich gut eingelebt hat. Soll ich ihnen nicht wenigstens die Tierarztkosten bezahlen?" Ich konnte nicht anders als zu fragen, denn ich wusste wie wertvoll Yoshi war und dieses Geschenk war fast zu groß als dass ich es guten Gewissens annehmen konnte

Talon
Obwohl ich mich darüber ärgerte und mich auch schämte, konnte ich gehen die Panik die Nadeln wieder auslösten seit Chris die vergifteten benutzt hatte tun. Ich versuchte es, erreichte aber nur dass ich wenigstens nicht zitterte. Dann zog Chris die Nadel wieder heraus und stellte sich vor mich. Er sagte mir dass ich auf meine Atmung achten sollte und jetzt konnte ich das auch wieder. Sobald ich ruhig und gleichmäßig atmete sollte ich die Augen schließen. Ich gehorchte und dann sah ich mich in dem schönen Garten nachdem Chris gesagt hatte ich sollte ihn mir vorstellen. Das fiel mir nicht schwer. "Die Fuchsien blühen und eine Biene summt um eine ihrer Blüten. Ein. Spatz sucht im Gras nach Würmern." Ich stellte mir das so intensiv und lebendig vor, dass ich fast vollständig vergaß wo ich war und was mit mir geschah. Ich fühlte keine Schmerzen mehr. Sondern konnte sogar lächeln als ich das Eichhörnchen sah.

Herr Tanaka
“Sie müssen mir wirklich nichts bezahlen, ich gebe ihnen Yoshi sehr gerne.” Antwortete ich. Natürlich war Yoshi ein sehr wertvolles Geschenk, aber das Hachiko wieder so gut auf mich hörte und mir vertraute bedeutete mir mindestens genauso viel.

Chris
Ich beobachtete Talon genau. Sicher war ich mir nicht, ob diese Methode helfen würde, denn bei mir hatte es nie vollständig funktioniert, aber Talon hatte eine lebendigerere Fantasie als ich. Er hatte sich schon ein zwei Mal in eine Fantasiewelt geflüchtet und das sehr erfolgreich. Jetzt wollte ich ihm zeigen, wie er das gezielt nutzen konnte um sich vor bestimmten Ängsten zu schützen. “Und gibt es auch Schmetterlinge? Ein oder zwei wunderschöne Tagpfauenaugen? Oder vielleicht ein Admiral?” Kurz ließ ich ihm zeit, bevor ich fortfuhr. “Weißt du wie es sich anfühlt, wenn einer von ihnen auf dir sitzt? Du kannst es ja mal ausprobieren. Lass einen auf deiner Hand landen. Dann wirst du merken, dass du den Schmetterling kaum spürst, nur ganz ganz leicht seine Beinchen.” Wieder machte ich eine kurze Pause. “Hast du es? Ist einer gelandet, wenn ja wo?”

Samu
"Dann kann ich ihnen nur ganz herzlich danken. Yoshi ist wirklich mutig. Wie er hier alles erkundet, spricht für ihn. Und er ist wunderschön. Ich freue mich wirklich sehr. Aber ich bin schon wieder unhöflich, bitte entschuldigen sie. Darf ich ihnen irgend etwas anbieten. Zu Trinken oder möchten sie gern etwas essen? Bei mir kommen immer die Tiere zuerst, damit bin ich schon in manches Fettnäpfchen getreten"

Talon
Ich war ganz im Garten und sah mich nun nach Schmetterlingen um. Oh ja da hinten ist ein Tagpfauenauge und dort kommt ein Admiral geflogen. Ja ich weiß wie es sich anfühlt einen Schmetterling auf der Haut zu haben. Das Tagpfauenauge kommt herüber geflogen. Es setzt sich genau auf meinen linken Handrücken. Jetzt sitzt es genau in der Mitte des linken Handrückens." ich nahm nichts anderes mehr wahr als den Garten, von der Fesselung spürte ich nichts mehr. Ich genoss es eher mich in meinem geliebten Garten um zusehen. Fast konnte ich die Blumen sogar riechen.

Herr Tanaka
"Ich freue mich, wenn Yoshi ihnen gefällt. Ich denke aus ihm kann auf jeden Fall noch etwas großartiges werden. Und das bei ihnen die Tiere immer als erstes kommen, finde ich sehr gut. Ich würde etwas zu trinken nehmen, aber ich muss auch bald wieder los."

Chris
Ich nahm mir wieder die Nadel und ging leise um ihn herum, sodass ich gut an den linken Handrücken herankam. "Und weißt du auch, wie es sich anfühlt, wenn ein Schmetterling mit seinem Saugrüssel versucht auf deiner Hand Nahrung zu finden? Es ist ein recht lustiges Gefühl und auf keinen Fall unangenehm." damit stach ich ganz leicht die Nadel an die Stelle, die er mir beschrieben hatte. Nicht so, wie Nadeln sonst, sondern nur sehr oberflächlich. "Spürst du es?" fragte ich ihn dann, weiterhin mit der sanften Stimme. Ich war gespannt, ob es funktionieren würde.

Samu
"Was möchten sie denn gerne? Ich kann ihnen Saft anbieten, Tee oder Mineralwasser." Ich beobachtete die ganze Zeit Yoshi wie er über den Hof rannte.

Talon
"Ja es ist ein lustiges Gefühl. Oh ja jetzt versucht er an mir zu saugen. Aber ich bin keine Pflanze kleiner Schmetterling"

Herr Tanaka
"Was für Saft haben sie denn?" fragte ich nach. Yoshi schien sich hier recht gut zurecht zu finden und so hatte ich keine Sorge, dass es Probleme geben könnte.

Chris
Es hatte funktioniert, zumindest so weit und ich war mir sicher, dass es auch noch weiter funktionieren würde. Ich zog die Nadel wieder komplett raus. Dann stach ich sie genauso sanft in die rechte Schulter. Ich war gespannt, ob dies nun seine Fantasiewelt zusammenbrechen lassen würde, oder ob er einfach einen anderen Schmetterling dort hinsetzen würde. "vielleicht mögen dich Schmetterlinge ja einfach." versuchte ich ihm dabei zu helfen.

Samu
Ich habe Orangensaft, Kirsche, Schwarze Johannisbeere und Multivitamin zur Auswahl." bot ich nun an.

Talon
ich war ganz im Garten und hatte alles andere vergessen. "Oh das ist ein Schmetterling auf meiner rechten Schulter gelandet. Er versucht auch mich anzusaugen. Siehst du ihn?" Schon immer hatte ich eine recht rege Fantasie gehabt und konnte in erfundene Welten eintauchen.

Herr Tanaka
"Dann würde ich schwarze Johannisbeere nehmen, vielen Dank."

Chris
Bei der Reaktion von Talon musste ich tatsächlich ein wenig lächeln, denn ich freute mich wirklich, dass es so gut funktionierte. Er vergaß völlig die Angst, die er vor Nadeln hatte. "Ja, ich sehe ihn." meinte ich. "Und es kommen noch mehr, du ziehst sie ja regelrecht an." und dann stach ich ihn noch an ein paar verschiedenen Stellen mit der Nadel und auch ein paar mal etwas tiefer, als am Anfang. Schließlich sagte ich. "Ich glaube es ist an der Zeit die Schmetterlinge wieder fliegen zu lassen. Sie müssen ja auch irgendwann zu richtigen Blumen fliegen und sie kommen bestimmt wieder, wenn du sie brauchst."

Samu
Ich ging ins Haus und holte die Flasche mit Johannisbeersaft und zwei Gläser. Das brachte ich mit hinaus in den Hof. "Wollen wir uns auf die Bank unter dem kastanienbaum setzen? Von dort sehen wir die Hunde auch ganz gut." schlug ich vor. Ich reichte herrn Tanaka ein Glas und goss ihm den Saft ein.

Talon
Schon immer hatte ich eine lebhafte Fantasie gehabt und konnte in erfundene Welten eintauchen. Ich spürte nun an verschiedenen Stellen Schmetterlinge an einer kitzelte es sogar ein wenig. Nach einiger Zeit meinte Chris dass ich sie fliegen lassen sollte und da ich ihm recht gab, scheuchte ich sie mit der Hand davon. "Sucht euch Blumen, dort könnt ihr besser saugen" rief ich ihnen nach. "Bestimmt kommen sie wieder, wenn ich wieder in den Garten komme"

Herr Tanaka
"Sehr gerne." wir gingen also zu der Bank und setzten uns dort hin.

Chris
"Davon gehe ich auch aus, aber jetzt ist es an der Zeit auch den Garten zu verlassen und wieder zurück zu kommen." versuchte ich ihn wieder in die Realität zu holen. Auch das musste er können, wenn er diese Methode anwenden wollen würde. Für immer konnte man sich nicht in Fantasiewelten verziehen. Ich hielt die Nadel noch in der Hand, aber an ihm direkt befand sich keine mehr.

Samu
Anda blieb immer nahe bei Yoshi und wachte über ihm. Und Yoshi erkundete begeistert den großen Hof. Jetzt rannte er von der Scheune zum Schuppen und beschnüffelte dort die Schuppenecke. "Er hat noch viel zu erkunden. Ich werde ihn überall hin mitnehmen. Aber anfangs werde ich ihm das Geschirr anziehen und ihn anleinen wenn ich an Straßen entlang gehe oder an Orte an denen er weglaufen könnte. Solange bis er auf mich hört und kommt wenn ich ihn rufe. Wenn er sich eingewöhnt hat und wir eine Verbindung haben, dann kann er auch überall frei laufen wie Anda. Von ihm kann der kleine Yoshi sicher auch einiges lernen denke ich. Aber ein Halsband kommt nicht in Frage, ich mag die Dinger nicht und finde sie unnatürlich. Ein Geschirr ist besser, die Rettungs- und Blindenführhunde arbeiten ebenso mit Geschirr wie die Schlittenhunde. Das engt den Hund nicht ein und würgt ihn nicht. Er kann sich frei bewegen und ist doch gesichert."

Talon
Ich hatte völlig vergessen, dass ich mich nur in meiner Fantasie im Garten befand und nicht wirklich. Also öffnete ich nun die Augen und sah mich um. Ich brauchte eine Sekunde um zu realisieren wo ich war und nun fühlte ich auch die Fesselung und die Schmerzen die dadurch entstanden und ich sah die Nadel in Chris Hand. Aber er stand mit etwas Abstand und ich wusste dass ich in den Garten flüchten konnte. Mich beschäftigte jetzt eine Frage. "hast du mich mit der Nadel gestochen?" Wenn das so war, dann hatte ich jetzt einen neuen Weg um mit meinen Ängsten fertig zu werden. Ich kannte die Technik zwar und hatte sie auch schon angewendet, aber bisher hatte ich mich leicht ablenken lassen. Chris hatte mir gezeigt wie ich sie auch unter Angst und Stess einsetzen konnte und beliebig zurück kommen und die Realität dann besser ertragen konnte. Das machte mich stärker, wenn ich es richtig einschätzte.

Herr Tanaka
"Auch ich bin kein Fan von Halsbändern. Wenn es geht, lasse ich meine Hunde auch frei laufen, oder wenn es sein muss am Geschirr. Im Filmgeschäft ist ein Halsband zwar nicht immer zu vermeiden, aber da sind die Hunde dann dran gewöhnt, ohne Leine und im Film sind sie zwar möglicherweise an der Leine, aber dann machen sie ja auch, was ihnen antrainiert werden und ziehen nicht, sodass sie einen Schaden durch das Halsband nehmen könnten. Leider sehen das nicht alle Tiertrainer so, aber für mich ist die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere am wichtigsten." stimmte ich ihm zu

Chris
Ich ließ Talon seine Zeit um wieder zurück zu kommen. Als er fragte, ob ich ihn mit der Nadel gestochen hätte nickte ich leicht. "Ja, wenn du es genau wissen möchtest, jedes Mal wenn du dachtest ein Schmetterling würde an die saugen, war das ein Nadelstich. Ich wusste, du hast eine sehr lebhafte Fantasie und dachte mir, dass du mit dieser Technik sicher gut klarkommen würdest. Wenn du etwas in deiner Fantasie finden kannst, was das, was mit dir in der Realität geschieht, auf eine positive Art erklärt, dann kannst du eigentlich alle deine Ängste überwinden. Du musst nur daran denken, immer wieder in die Realität zurückkehren. Das ist die größte Gefahr bei dieser Taktik, dass man vergisst, dass das nicht die Realität ist." meinte ich nun. Ich freute mich, dass es so gut funktioniert hatte. "Möchtest du erst auswerten, oder soll ich erst noch ein wenig weitermachen."

Samu
"Wenn der Hund gut trainiert ist und nicht zieht, geht es ja noch zu Filmzwecken. Aber sonst finde ich Halsbänder überflüssig und eher schädlich. Ich freue mich, dass wir uns da so einig sind. Sehen sie sich diesen frechen mutigen kleinen Welpen an. Er knurrt doch glatt Henning an, da muss er aufpassen, dass er keinen Schnabelhieb von meinem Hahn bekommt. Aber das lernt er schon noch."

Talon
Jetzt war ich sehr erstaunt. "Das ist wirklich eine sehr gute Taktik. Wie geht es dir jetzt? Du hast übrigens heute meine letzte Schwachstelle von der du noch nichts wusstest ausgenutzt. Elektroschocks vertrage ich sehr schlecht. Irgendwie sind die besonders schmerzvoll für mich und ich kann nicht gut damit umgehen. Außerdem habe ich auch da Angst. Aber mit der Technik werde ich sicher auch damit fertig. Ich muss nur aufpassen, dass ich mich nicht in der Traumwelt verliere, auch da hast du recht." Es ging mir erstaunlich gut und dass ich die Nadelstiche nicht gespürt hatte, begeisterte mich.

Herr Tanaka
"Ja, Yoshi ist sehr mutig und auch ein wenig übermütig, aber ich denke, dass wird sich geben. Er hat wirklich einen guten Charakter und auf ihrem Hof wird er auch sicher gut sozialisiert, sodass er nicht, wie die meisten Akitas später Schwierigkeiten haben wird mit anderen Hunden beziehungsweise Tieren. Das ist leider einer der wenigen negativen Punkte an Akitas."

Chris
"Für eine Person, mit einer so lebhaften Fantasie, wie du sie hast, ist das wirklich eine sehr gute Technik und ich freue mich, dass sie bei dir so gut funktioniert hat. Sicher wirst du noch ein wenig Übung darin brauchen, denn ja nach Situation ist es sicher auch für dich schwieriger oder einfacher in deine Traumwelt zu flüchten und du musst auch erst immer etwas finden, was dir für genau diese Situation hilft. Dann aber kannst du dies für fast alles anwenden, auch wenn du einfach nur mal sehr gestresst bist, oder denkst du kannst dem Druck nicht standhalten. Niemand kann dir verbieten zu träumen. Ich war zwar nie besonders gut darin mir eine wirklich starke Traumwelt aufzubauen, aber wenn ich dir helfen kann dies zu üben, dann tue ich das sehr gerne. Es gibt auch Tricks um nicht zu vergessen, zurück zu kommen. Auch diese zeige ich dir gerne." Tatsächlich kannte ich mich mit all dem aus. Zum einen hatte ich es selbst ein paar Mal versucht, bis ich mitbekommen hatte, dass dies nicht der richtige Weg für mich war und zum anderen hatte ich natürlich all diese Wege theoretisch von meinem Vater erklärt bekommen und auch die Varianten, wie man Menschen, aus solchen Zuständen wieder zurück holt. "Um mich geht es jetzt nicht und ich schaffe das schon, wenn es dir wirklich hilft. Das mit den Elektroschocks kann ich sehr gut verstehen. Ich mag diese auch besonders wenig, aber mit den richtigen Techniken ist es möglich auch sowas zu ertragen, da hast du recht."

Samu
"Da haben sie recht, hier lernt er von klein auf mit den anderen zurecht zu kommen. Und für den Jagdtrieb habe ich auch schon eine Idee. Ich lasse ihn suchspiele mit Leckerlis machen und einen Ball oder ähnliches jagen. Dann kann er ihn ausleben ohne die anderen Tiere zu gefährden. Das sollte ihm helfen ausgeglichen zu bleiben. Denn den angeborenen Trieb zu unterdrücken scheint mir keine gute Idee zu sein." erklärte ich jetzt wie ich es mir vorstellte.

Talon
"Danke Chris ich denke das hilft mir wirklich weiter. Ich kann jetzt noch nicht sagen ob diese eine Sitzung schon genügt oder ob ich vielleicht doch noch deine Hilfe ein zweites Mal oder öfter brauche, solange du dazu bereit bist. Aber ich fühle mich besser, zuversichtlicher. wenn auch noch nicht ganz sicher. Und auf das Angebot diese Technik besser zu lernen und gezielter, bewusster anzuwenden und auch gezielt zurück zu kommen, komme ich sehr gern zurück. Lass uns vielleicht für heute Schluss machen. Ich bleibe jetzt aber in engerem Kontakt zu dir und berichte dir auch wie sich das weiter auswirkt und entwickelt. Ich danke dir dass du dich dazu überwunden hast, denn ich weiß sehr wohl wie schwer dir das fällt und dass du damit nichts mehr zu tun haben willst."

Herr Tanaka
"Den Jagdtrieb völlig zu unterdrücken ist sicher keine gute Idee. Es ist ein Instinkt und damit nicht wirklich kontrollierbar. Von daher finde ich ihre Idee sehr gut. Natürlich ist es trotzdem wichtig ihm beizubringen, dass er die anderen Tiere nicht jagen darf, denn sonst könnte es sein, dass er es einfach mal aus Langeweile tut. Wenn sie ihn dann aber so beschäftigen, sollte nichts weiter passieren." Mir gefielen seine Ideen wirklich sehr gut und es zeigte mir, dass er sich schon viele Gedanken gemacht hatte und ein gutes Verständnis von Tieren besaß.

Chris
Ich war schon erleichtert, dass Talon für heute erstmal Schluss machen wollte. Es war wirklich nicht einfach für mich. Auch deswegen hatte ich heute eher sanfte Varianten genutzt. Wenn es möglich war, wollte ich wirklich darauf verzichten. Nur um Talon zu helfen, war ich noch bereit überhaupt etwas in diese Richtung zu tun. Ich befreite ihn also von seinen Fesseln und reichte ihm dann auch sein Oberteil, welches ich ihm ja zuvor ausgezogen hatte. "Wenn ich dir damit helfen kann, dann tue ich es gerne, aber auch nur dafür. Das du mir jetzt vertraust, trotz dem was ich dir angetan habe, bedeutet mir sehr viel."

Samu
"Ja das sehe ich genauso. Er muss den Jagdtrieb ausleben können ohne andere Tiere als Beute zu sehen. Ich will versuchen, dass er erst gar nicht auf die Idee kommt seine Mitbewohner hier auf dem Hof könnten jagbar oder eßbar sein. Er soll sie als Gefährten oder Freunde sehen oder einfach als uninteressant. Für ihn soll ein Ball oder ein Leckerli bzw auch mal ein Fleischbrocken eine wundervolle Beute sein, die er sich auch erjagen muss. Das erleichtert dann sicher später auch die Zusammenarbeit am Set, wenn es dort mehrere Tiere gibt. Falls es dazu jemals kommt. Ich kann noch nicht so recht daran glauben. Aber auf die Ausbildung freue ich mich. Obwohl ich gerne sofort loslegen würde, soll sich Yoshi doch erst richtig eingewöhnen. Ich werde so lange Geduld haben bis er soweit ist, dass wir damit anfangen können. Oh da hat er die erste Lektion bekommen. Knurre Henning nicht an, denn er kann schmerzhaft hacken. Aber keine Angst er verletzt den Kleinen nicht wirklich, er warnt ihn nur.

Talon
"Wie gesagt ich betrachte dich inzwischen als Freund und der mir das angetan hat, warst nicht du. Du warst es der mich zurück geholt hat, von mir aus wäre ich nicht zurück gekommen. Es war fast wie eine Traumwelt und es war schön für nichts verantwortlich zu sein und nur Befehle ausführen zu müssen. Ich wollte gar nicht zurück, ich wollte diese Einfachheit genießen. Ohne dich gäbe es keinen brauchbaren Thronfolger mehr, hast du daran schon gedacht?" antwortete ich ihm. Ich war froh die Fesseln los zu werden und zog dann mein Oberteil wieder an. Leider hatte es Chris wohl nicht geholfen, wie ich gehofft hatte. Vielleicht kam das doch noch. Ich würde ihm so gern helfen seine Vergangenheit aufzuarbeiten. Auch bei mir gab es da noch einzelne Sachen, die ich nicht richtig verarbeitet hatte. Möglicherweise half es wenn wir mal darüber sprachen. Ich wollte das im Hinterkopf behalten.

Herr Tanaka
"Das ist auf jeden Fall eine gute Idee. Auch ich freue mich schon sehr auf ihre Ausbildung. Ich denke sie haben viel Talent und dann macht es auch Spaß auszubilden. Mit Yoshi könnten sie sicher an Filmen teilnehmen. Die größte Hürde wird da sein, überhaupt ins Filmgeschäft reinzukommen. Das ist tatsächlich nicht sehr einfach." gab ich zu. Dann bekam Yoshi seine erste Lektion. "Ach die Tiere machen das unter sich aus. Je mehr man bei sowas eingreift, desto wahrscheinlicher geht etwas schief. Die größte Gefahr sind dann doch die Menschen."

Chris
Ich begann alles zusammen zu räumen. "Natürlich habe ich schon darüber nachgedacht und ich weiß auch, dass du mir schon gesagt hast, ich soll aufhören mir die Schuld zu geben, nur ist das nicht so einfach. Es war ein Ausnahmezustand und dennoch hätte ich früher den Schlussstrich gezogen, wäre es gar nicht erst soweit gekommen. Und das du mich als Freund siehst, das ist wirklich fantastisch für mich, ich kann es nur kaum glauben. Ich meine ich hatte nie zuvor einen Freund." gab ich nun zu. Und es war ja nicht nur Talon, sondern auch Hans sah ich als meinen Freund an. So plötzlich zwei Freunde gefunden zu haben, war für mich unglaublich und manchmal wachte ich Nachts auf und fragte mich, ob ich alles nur geträumt hatte.

Samu
Wieder waren wir einer Meinung. Ich war auch ruhig sitzen geblieben und hatte nur zugesehen. "Ja so sehe ich das auch. Sie zeigen sich untereinander schon welche Regeln gelten. Am besten man lässt sie und greift nur ein, wenn es doch mal eine Schieflage oder sehr ernste Komplikationen gibt. Ich befürchte eben auch, dass ich gar nicht ins Filmgeschäft hinein komme, aber darüber brauche ich mir noch lange keine Sorgen zu machen. Zuerst muss ich erst einmal fähig sein ein Tier für den Film auszubilden und dann sehen wir weiter. Ich danke ihnen sehr für diese Chance. Ich würde sie gerne noch zum Essen einladen, aber sie haben gesagt, dass sie nicht viel Zeit haben. Deshalb will ich sie auch nicht aufhalten. Ich bin froh, dass sie Yoshi vorbei gebracht haben."

Talon
"Ja das weiß ich, solche Dinge brauchen Zeit. Ich sage mir auch immer wieder dass ich in einer Ausnahmesituation war, als ich dich deinem Vater überlassen habe. Und trotzdem kann ich mir das nicht ganz verzeihen. Auch ich tue mich damit noch sehr schwer. Wenn man das gegeneinander aufrechnet sind wir quit. Aber auch dieser Gedanke hilft mir wenig. Schließlich habe ich diese Entscheidung bewusst getroffen und ich wusste, dass das nicht fair ist. Und ich habe es genossen, das ist das schlimmst für mich daran. Vielleicht sollten wir ab und zu über diese Dinge reden, mag sein dass das uns dann etwas hilft. Triffst du dich noch mit Ben zum Schachspielen wie ihr es ausgemacht hattet? "

Herr Tanaka
Ich beobachtete Yoshi natürlich die ganze Zeit und freute mich, dass er es hier wirklich gut haben würde. "Ja, ich muss leider langsam wieder los. Ich gebe ihnen gleich noch alle wichtigen Papiere für Yoshie. Dann müssten sie eigentlich alles haben, was sie erstmal brauchen. Der Rest kommt dann alles, wenn Yoshi sich eingelebt hat."

Chris
"Dieser Punkt mit dem Genießen ist auch das, was ich am schlimmsten daran finde. Es hat mir wirklich Spaß gemacht. Mag sein, dass es uns helfen kann. Es ist mit Sicherheit besser als es für immer zu verschweigen und ich glaube wir können uns am besten helfen. Sonst kennt keiner diese Situation so gut wie wir. Ich hoffe nur, wir können uns auch hin und wieder für etwas erfreulicheres treffen. Wir sind in der letzten Zeit kaum dazu gekommen, aber ja ein zwei mal haben wir uns getroffen. Was ist mit dir? Wie oft triffst du dich mit ihm, oder irgendwem anderes, um ein wenig Freizeit zu haben?"