Samu
"Ich will nur so schnell wie möglich hier weg bitte. Das war ...schlimm" James sah mich fragend an. Aber im Moment war ich nicht bereit darauf einzugehen. Wir gingen weiter und ich blieb mit Rian bewusst ein wenig zurück. "Was glaubst du soll ich es ihnen sagen? ich ...rede so ungern darüber und was wenn sie mich nicht mehr mögen, weil ich sie sozusagen ständig bespitzle?" flüsterte ich ihm zu. Sobald die Leute verschwunden waren, ging es mir wieder besser. Aber ich fragte mich wirklich wie weit ich Lara und James einweihen sollte. James war aufgefallen, dass Rian mich öfter fragte ob alles gut wäre. Dieser fragende Blick war nicht der erste gewesen. Ich wollte Rian nicht zwingen Geheimnisse vor den beiden zu haben aber ich hatte auch eine Abneigung dagegen über meinen Fluch zu sprechen. So empfand ich die Gabe im Moment eher.

Talon
"Ich halte schon durch Ben, aber ich will nicht ins Schloss. Bitte nicht...ich traue dem königlichen Leibarzt nicht und meinem Vater auch nicht so recht. bitte Ben sorge dafür dass ich nicht zum Schloss gebracht werde. Und danke dass du da bist. " Die Freude ihn zu sehen gab mir ein wenig neue Kraft. Aber die Schmerzen waren fast nicht auszuhalten. Hatte ich mich vorhin beherrscht um Chris nicht noch mehr Vergnügen zu bereiten so versuchte ich es jetzt um Ben nicht noch mehr zu belasten. Es musste schwer für ihn sein mich so zu sehen. Aber leider konnte ich ein Stöhnen ab und zu nicht unterdrücken. "Aber er hat mich nicht gebrochen, nicht ganz jedenfalls" dass ich doch gebrochen worden war, wenn auch nur für kurze Zeit war im Moment in meinem Unterbewusstsein verschwunden. Ich erinnerte mich gerade nicht daran. Erschöpft legte ich meinen Kopf auf Bens Schulter. Ich wollte seine Nähe spüren und ich brauchte eine Stütze, denn selbst konnte ich mich kaum im sitzen aufrecht halten.

Rian
Ich überlegte kurz wegen Samus Frage. "Ich kann dir nicht sagen, dass du es tun sollst. Du musst wissen, ob du dich dabei wohl fühlst. Ich weiß wie schwer es für dich ist darüber zu reden. Wenn du mich fragst, ich würde den beiden alles anvertrauen, aber du kennst sie auch gar nicht so gut wie ich. Ich weiß nur, dass sie dich bestimmt auch dann noch mögen." ich wollte ihm nicht vorschreiben was er zu tun hatte. Ich kannte das genau wie er. Bei mir war mein großes Geheimnis, dass ich schwul war, was nur James, Lara und Samu wussten. Niemand sonst. Es hieß zwar immer, dass das nicht schlimm ist, aber ich wusste genau, dass auch das heute noch viele Nachteile mit sich bringen konnte und ich wollte auch nicht, dass die ganze Welt davon erfährt, was bei mir sicher passieren würde. Auch mir hatte James einmal gesagt, ich solle es denen erzählen, bei denen ich ein gutes Gefühl hätte wenn ich es erzählte. Genau das hatte ich bei Samu gehabt.

Ben
Ich war froh, als er sagte er würde durchhalten und als er seinen Kopf auf meine Schulter legte war ich unglaublich froh ihn endlich wieder in meiner Nähe zu wissen. "War es das, warum du da warst? Solltest du gebrochen werden?" fragte ich schockiert. Ich wusste, dass der König Talon durch Folter erziehen wollte, aber brechen? Das war grauenhaft und um ehrlich zu sein, fand ich es auch nicht gut ihn zum Schloss zurück zu bringen, aber was sollte ich tun? Ich konnte doch schlecht den Angestellten von Chris Shadow während der Fahrt überfallen und Talon entführen. "Wie soll ich das machen und wo soll ich dich hinbringen? Du brauchst ärztliche Versorgung! Ich weiß, dass dein Vater schlimm ist, aber denkst du er würde dir jetzt noch etwas tun?"

Samu
"Danke dass du mich immer verstehst. Ich überlege es mir noch bzw ich lasse mich von meinem Gefühl leiten. Du hast mal gesagt, dass James dir den Rat gegeben hat, über die intimsten Dinge nur mit Menschen zu reden, bei denen man ein gutes Gefühl hat. Das ist ein guter Rat, ich werde ihn befolgen. Jetzt lass uns sehen, dass wir hinterher kommen. Sonst verpasse ich meine tolle Gratis Stadtführung mit super Führer." Denn James konnte spannend und informativ erzählen und das wollte ich nicht verpassen. Er war da genau wie Rian, der das ebenso beherrschte. Vielleicht lag es am Theaterspielen, vielleicht war es eine natürliche Gabe. Jedenfalls gefiel es mir. Ich ging nun wieder schneller. Anda ging brav bei Fuß aber ohne Leine.

Talon
"Ich vermute es, zuerst dachte ich er will mich mal wieder erziehen und zwingen ihm zu gehorchen wie er es will. Aber Chris hat mir bei der Folter gesagt, dass er mich im Auftrag meines Vaters brechen soll. Deshalb will ich nicht ins Schloss, viel Kraft habe ich nicht mehr, ich habe so lange durchgehalten, aber ich kann nicht mehr. Wenn mein Vater mich brechen will, dann schafft er das vermutlich jetzt. Aber ich darf nicht brechen Ben, es gibt keinen anderen Thronfolger, stell dir das Chaos vor, das entsteht wenn ein gebrochener Mensch König wird. Das geht vielleicht gut solange mein Vater lebt und mich dann lenkt aber was wenn er stirbt? wenn ich allein herrschen muss, gebrochen? Ben wir dürfen das nicht zulassen bitte. Es muss einen Weg geben......" Das Sprechen kostete mich viel Kraft und ein paar Minuten verlor ich nach dieser Anstrengung die Besinnung. Allerdings nicht lange. "Kannst du Georg oder Hans erreichen?...Dann können wir den Fahrer dazu bringen anzuhalten....ich muss brechen oder so....und wir werfen uns aus dem Wagen ....oder ich und du tust so als wäre ich noch da, lässt ihn ein Stück noch fahren und springst dann auch raus, wenn er an einer Ampel steht oder langsam fahren muss. ...kommst zu mir zurück und bringst mich zusammen mit Georg oder Hans in Sicherheit......oder ähnlich bitte Ben....Ich halte das nicht mehr lange durch."

Rian
"Ja der Rat ist einer der Besten, die ich je bekommen habe." Wir schlossen recht schnell wieder auf und schnell unterhielten wir uns wieder über alles mögliche. Viel war natürlich auf Dublin und die irische Kultur bezogen, damit Samu auch möglichst alles lernte, was es zu lernen gab.

Ben
Was Talon mir erzählte war grauenhaft. Wie konnte ein Vater seinem Sohn nur sowas antun? Trotzdem zögerte ich kurz. Nicht weil ich den König mochte, oder Talon nicht glaubte, sondern weil ich ihn nicht in noch größere Gefahr bringen wollte. Mir waren noch die Worte von Chris Shadow im Kopf: "Passen Sie gut auf, auf Talon. Er hat eine schwere Zeit hinter sich und eine ebenso schwere folgt noch." und dann hatte er noch gesagt ich solle auch auf mich aufpassen. Wieso hatte er Talon gefoltert und mir dann geholfen? Das ergab keinen Sinn und so kam ich nicht umhin zu glauben, dass dort mehr ablief als auf den ersten Blick ersichtlich. Ich wusste nur nicht ob zum positiven, oder negativen für uns. Und so gefiel es mir auch nicht seinen Angestellten austricksen zu wollen. Dennoch Talon hatte mir geholfen und dabei so viel riskiert. Bei der Angst, die er gerade haben musste, musste ich ihm helfen. "Ok, ja ich kann die beiden erreichen. Ich werde ihnen schreiben wo du bist. Der Fahrer sollte mich eh kurz vor dem Schloss absetzen. Wenn ich bis dort mitfahre, schöpft er hoffentlich keinen Verdacht und bemerkt erst beim Schloss, dass wir beide fehlen. Bis dahin bist du mit Hans und Georg über alle Berge und ich komme so schnell es geht nach. Aber wir brauchen dann auch einen Arzt. Ich kann die Wunden definitiv nicht heilen!" teilte ich ihm mein letztes Bedenken mit. Leider war keiner meiner Freunde dabei Medizin zu studieren. Dafür waren wir so gerne irgendwo in abgelegenen Orten, dass ich wusste, wo wir Talon erstmal verstecken könnten.

Samu
Ich ging mit den dreien weiter und hörte aufmerksam zu. Es gab sehr viel interessantes über die irische Kultur und Dublin das ich lernte. Als wir an einem Supermarkt vorbei kamen wartete ich mit Anda draußen und die drei besorgten uns noch einige Snacks und Getränke. Danach gingen wir weiter zu dem Park und auch hierüber gab es interessante Dinge, die mir James und Rian erzählten. Schließlich setzten wir uns einfach in die Wiese und genossen die Snacks zusammen. Ich hatte zwischendurch immer wieder auf mein Gefühl geachtet, aber je länger ich mit James und Lara unterwegs war, desto sympathischer wurden sie mir. Und wenn Rian sagte, dass sie mich auch noch mögen würden, wenn sie mein letztes Geheimnis erführen, beschloss ich sie einzuweihen. Auch wegen Rian, aber auch weil ich ein gutes Gefühl dabei hatte. Trotzdem fiel es mir nicht leicht darüber zu sprechen. "James dir ist aufgefallen, dass Rian mich gefragt hat ob alles okay ist. Ich habe deinen fragenden Blick gesehen....aber ich ...wollte sicher sein, dass ich ein gutes Gefühl dabei habe euch einzuweihen. Diesen Rat hast du Rian einmal gegeben und er hat ihn an mich weiter gegeben. Es ist so dass ich einen Fluch...eine Gabe habe. Rian nennt es eher Gabe ....ich empfinde es manchmal mehr als Fluch. Ich bin Empath....aber nicht so wie manche Menschen sondern....viel stärker...ich muss von allen Lebewesen die um mich herum sind die Gefühle mitbekommen. Ich spüre das einfach ohne mich wirklich dagegen abschotten oder wehren zu können und ob ich will oder nicht. Was immer ihr gerade fühlt...ich weiß es. Nicht nur das Hauptgefühl, oft auch noch die zwei drei am stärksten danach empfundenen. Das kann nicht nur ein Gefühlschaos in mir erzeugen, es ist auch sehr anstrengend. Solche Ansammlungen wie vorher, das ist sehr schwierig für mich....." weihte ich die beiden jetzt ein. "Ich mag das gar nicht, denn Gefühle sind privat, etwas intimes und ich möchte die Menschen um mich herum nicht belauschen aber ich kann nicht anders, was mir oft ein schlechtes Gewissen macht. ...Rian macht es nichts aus und das ist mit ein Grund warum wir so gute Freunde geworden sind. Wir können einfach alles miteinander teilen....."


Talon
"Danke Ben das vergesse ich dir nie" wieder verlor ich für kurze Zeit das Bewusstsein, es war einfach zu viel für meinen Körper und auch psychisch war ich ziemlich am Ende. Aber ein wenig musste ich einfach noch durchhalten. Ich war sehr froh dass Ben da war und mir half. Denn ich hatte wirklich große Angst davor, dass mein Vater mich jetzt doch noch brechen könnte. Oder mich wieder wie schon einmal unter Drogen setzen ließ und mich so zu seiner Marionette machte. Der Arzt war meinem Vater fast schon hörig, er würde alles tun, was dieser von ihm forderte und keine große Rücksicht auf mich nehmen.

James
Wir verbrachten eine wirkliche schöne Zeit gemeinsam und auch ich mochte Samu wirklich sehr. Ich verstand warum Rian ihn als seinen besten Freund bezeichnete. Als wir dann im Park unser kleines Picknick hatten begann Samu zu sprechen und was er sagte war irgendwie schwer vorzustellen. "Ja, das ist mir schon aufgefallen, dass Rian besonders oft nachfragt." bestätigte ich. Er bekam also unsere Gedanken mit. Natürlich war diese Information etwas merkwürdig. Es fühlte sich an, als würde man ausspioniert, denn Gefühle waren nun einmal so ziemlich das privateste, aber auf der anderen Seite, so wie er es sagte, war ich mir sicher, dass er das eigentlich wirklich gar nicht wollte. Außerdem traute Rian ihm und auch wenn Rian in der Vergangenheit Fehler gemacht hatte bei der Wahl seiner Freunde, so würde er die heute garantiert nicht mehr machen. Sein Vertrauen zu gewinnen hatte mich einige Zeit gedauert und ich wusste wie skeptisch er Menschen gegenüber sein konnte. Nicht dass er nicht gerne etwas mit anderen unternehmen würde, aber wenn es um etwas privates ging, dann war er da sehr vorsichtig. "Ich bin ehrlich. Das überwältigt mich etwas, aber ich danke dir für dein Vertrauen. Es ist sicher nicht einfach damit zu leben und du kennst uns kaum."

Ben
"Du würdest das Selbe für mich tun." Ja das würde er ganz sicher. Ich schrieb also Hans und Georg und beide antworteten sofort, dass sie natürlich helfen würden. "Wenn du bereit bist kann es losgehen. Ich liebe dich Talon" es tat gut das mal wieder gesagt zu haben, denn in den letzten Wochen hatte ich andauernd an Talon denken müssen, hatte ihn so schmerzlich vermisst und nicht einmal gewusst, wo er gewesen war.

Samu
"Ich kenne euch durch Rian ziemlich gut und ich konnte mich davon überzeugen dass er recht hat. Von diesem Problem weiß noch nicht mal mein Therapeut, der mich wegen der Platzangst betreut. Nur Rian, meine Eltern und jetzt ihr und ich danke euch, dass ihr mich trotzdem noch mögt und mir nicht böse seid. " sagte ich leise.

Talon
Ich bekam nur die Hälfte mit, denn immer wieder verlor ich für ein paar Sekunden oder Minuten das Bewusstsein. Da war fast schon erholsam. Aber jedesmal wenn ich zurück kam, stöhnte ich vor Schmerzen auf. Aber wenigstens waren diese, das einzige was ich jetzt noch ertragen musste. Die psychische Folter hatte ich überstanden. Als er dann sagte es könnte losgehen wenn ich bereit wäre sammelte ich alle Reserven die ich noch hatte. "Ich muss brechen bitte halten sie mal kurz an und lassen sie mich wenigstens die Tür aufmachen.." bat ich den Fahrer. Er hielt tatsächlich kurz darauf an und ich öffnete die Tür, tat als erbräche ich mich und ließ die Tür nur angelehnt als ich sagte "fertig" der Fahrer fuhr wieder an und in dem Moment öffnete ich die tür wieder gerade so weit dass ich hinaus konnte. Ich rollte mich heraus und unterdrückte einen Schrei. Tränen schossen mir in die Augen und ich ließ sie einfach laufen. Ich lag nun hilflos im Straßengraben und hielt mich nur noch mühsam bei Bewusstsein. Mehr konnte ich nicht mehr ich war jetzt wirklich am Ende meine Kraft.

James
"So geht es uns aber auch. Rian kann nicht nur fantastisch schauspielern, sondern auch erzählen. Es gibt keine Person, die ich kenne die bildlicher von etwas reden kann als Rian. Hat er dir schon einmal eine Geschichte erzählt? Selbst wenn man kein kleines Kind mehr ist, wird man davon einfach nur beschlagnahmt und kann an nichts anderes mehr denken. Du kannst nichts dafür. Wir können dir doch nicht böse sein für etwas, was du nicht bewusst tust."

Ben
Ich beobachtete Talon mit einem mulmigen Gefühl. Es gefiel mir nicht ihn dort alleine mit diesen Verletzungen im Straßengraben liegen zu lassen. Da ich selbst gefoltert worden war, konnte ich erahnen, welche Qualen er gerade durchstehen musste, auch wenn es ihm sicher schlimmer ergangen war als mir. Dennoch zwang ich mich dazu mir nichts anmerken zu lassen. Schnell schickte ich Hans und Georg den Standort, damit sie Talon schnell aufsuchen konnten. Und dann tat ich etwas, was mir unglaublich gefährlich erschien, aber was mir ständig im Kopf rumgeisterte: ich schrieb nochmal an Chris Shadow. Ich wollte wissen warum er mir geholfen hatte. Ich schrieb ihm, dass Talon nicht im Schloss ankommen würde und stellte eben die Frage, warum er geholfen hatte. Warum ich ersteres schrieb war ich mir nicht ganz sicher. Doch was mich am meisten erstaunte war die Antwort die ich erhielt: <Das ist vielleicht besser so. Aber ihr müsst euch in Acht nehmen. Der König hat mehr Einfluss, als man glauben mag, auch in den gefährlichen Kreisen. Du musst jetzt für Talon sorgen, bis er stark genug ist um wieder aufzutauchen. Warum ich das getan habe möchte ich nicht sagen. Nicht jetzt, nicht so und auch nicht dir. Sollte Talon aber irgendwann bereit sein mich anzuhören, werde ich gerne alles erklären.> Als es dann für mich Zeit war auszusteigen tat ich dies sogleich, nicht aber ohne mich von dem imaginären Talon zu verabschieden und anschließend gleich so schnell wie möglich abzuhauen. Ich musste unauffällig zu der Hütte kommen, in die Hans und Georg Talon brachten.

Samu
"Ja das stimmt ,wenn Rian erzählt, dann vergesse ich alles ringsum und lebe direkt in der Geschichte mit. Das ging mir auch gestern im Theater so, deshalb war es ausnahmsweise mal für mich weder schlimm in einem Gebäude noch von so vielen Menschen umgeben zu sein. Ich habe es einfach nicht gemerkt, weil Rian mich mit in das Stück hinein genommen hat. Aber auch die anderen Schauspieler sehr gut waren. Ich danke euch. Es ist mir wichtig, dass die wichtigsten Menschen für Rian sich gut verstehen. Wir bilden sozusagen seine Familie und den Halt braucht er bei seinem anstrengenden Job. Hat er euch eigentlich schon von Sanja erzählt und was die beiden immer für einen Unfug angestellt haben?"

Talon
Zum Glück tauchten Hans und Georg recht schnell auf und als sie mich in ihr Auto packten und ich mich soweit in Sicherheit fühlte, wurde ich erst einmal wirklich bewusstlos und diesmal für länger. Ich bekam nicht mit dass sie mich in eine Hütte brachten.

Rian
"Halt stopp, hier muss ich unterbrechen. Ich finde es wunderbar, dass ich eine so tolle Familie habe, wo sich alle untereinander verstehen und natürlich habe ich auch von Sanja erzählt. Wie könnte ich nicht? Sanja ist meine große Liebe und ich wohl ihre. Wie auch immer... Sanja und ich haben nie Unfug angestellt. Wir haben lediglich versucht dich vernünftig zu entertainen." schaltete ich mich nun wieder ins Gespräch ein. "Ich finde es wirklich unmöglich, dass du James und Lara glauben machen möchtest ich könnte Unfug machen." James lachte leicht. "Du und Unfug? Nein das passt wahrlich nicht zusammen. Ich hatte fast schon vergessen, dass wir die große Ehre haben heute hier einen Engel bei uns zu haben" antwortete er

Ben
Ich brauchte ein wenig bis ich bei der Hütte ankam. Hans und Georg hatten Talon aber schon hingebracht und auch ein wenig geheizt. Talon lag in dem Bett und wo ich ihn jetzt wirklich bei Licht sah erschrak ich erneut. Er sah wirklich schlimm aus. "Wir brauchen Lebensmittel und auch irgendwas, womit wir Talons Wunden versorgen können, obwohl ich am liebsten einen Arzt hier hätte." wandte ich mich an die beiden Bodyguards. "Oder ist einer von euch medizinisch ausgebildet?" ich hatte Angst, dass Talons Wunden sich entzünden könnten, vor allem, wo er eben in den Straßengraben gesprungen war.

Samu
Ich brach in schallendes Gelächter aus. "Oh ja Engel Rian ist mindestens so brav wie der Engel auf Erden, falls ihr die Serie kennt. Das reinste Unschuldslamm das kann ich nur bestätigen" platzte es aus mir heraus. Ich fühlte mich hier so wohl wie sonst nur auf dem Hof oder meiner eigentlichen Heimat.

Rian
Nun lachten wir alle. Es war wirklich toll mit den dreien. "Wartet nur, bis ich irgendwann einfach mal wegfliege mit meinen Engelsflügeln. Und denkt daran ja nichts schlechtes zu tun, sonst kommt ihr in die Hölle!" ging ich auf das Engelsthema ein.

Samu
"Oh jetzt müssen wir aber wirklich aufpassen, wir werden von einem echten Engel überwacht. Da dürfen wir uns aber auch nicht den kleinsten Fehler erlauben." scherzte ich mit. "Dann flieg doch kurz mal zu Sanja..Die freut sich sicher darüber. Als Engel dürfte dir das ja nicht schwer fallen."

Rian
"Das hast du vollkommen richtig erkannt und ich kann nicht einfach zu Sanja fliegen. Ich muss meine Tarnung aufrecht erhalten um meine Mission hier auf Erden umsetzten zu können!" antwortete ich

Samu
"Das ist natürlich verständlich welche Mission hast du denn gerade? Kannst du nicht vielleicht helfer dabei gebrauchen?"

Georg
"Talon ist noch bewusstlos, was für ihn im Moment wahrscheinlich das beste ist und Hans ist einkaufen gefahren. Ich wäre auch dafür jemanden mit medizinischen Kenntnissen mit ins Boot zu holen, aber ich kenne niemanden dem ich genug trauen würde in dieser Situation. Vielleicht der Tippgeber der dir verraten hat wo du Talon finden kannst. Oder wenn nicht weiß er wahrscheinlich jemandem dem wir trauen können. So schlimm zugerichtet habe ich Talon noch nie gesehen, nicht mal nach Hoheneck. Wir müssen wirklich was unternehmen, damit sich die Wunden nicht entzünden"

Rian
"Natürlich kann ich Helfer gebrauchen, aber ich kann euch nicht einfach einweihen. Das werdet ihr doch sicher verstehen. So ein göttlicher Plan ist schwer zu erklären. Aber glaubt mir ihr macht eure Sache gut."

Ben
"Gut, Hans wird sicher alles wichtige mitgeben. Was den Tippgeber angeht..." ich verstummte. Irgendwie schien er nicht so schlimm zu sein. Auf der anderen Seite war er es gewesen, der Talon so zugerichtet hatte und wenn Georg meinte, dass Talon noch nie so schlimm aussah? Der Punkt war, wenn er keine medizinische Hilfe bekam würde er vermutlich trotzdem sterben und wenn ich Chris Shadow nun hierher führte? Wenn er doch nicht helfen wollte? Was dann? Schließlich seufzte ich. Schlimmer konnte es doch kaum werden. "Ja, ich werde ihn fragen." Also schrieb ich eine Nachricht. Und schnell bekam ich wieder eine Antwort. "Er hat geschrieben, dass er zwar kein Mediziner ist, aber sich gut auskennt mit solchen Wunden und uns gerne helfen würde. Er macht sich gleich auf den Weg. Ich hoffe nur das das kein Fehler ist." natürlich kannte er sich gut mit diesen Wunden aus. Er hatte sie ja auch verursacht. Ich nahm mir einen Stuhl und setzte mich neben Talon ans Bett. "Bitte halt durch. Hilfe ist auf dem Weg!" sprach ich mit ihm, auch wenn ich wusste, dass er mich bewusstlos wohl nicht hören konnte.

Samu
"Natürlich das verstehen wir selbstverständlich. Unter diesen Umständen ist es uns schon ein Trost zu wissen, dass wir gute Arbeit leisten, nicht wahr james und Lara?" spielte ich weiter mit. "Aber neugierig macht uns das ganze schon"

Talon
Ich spürte unbewusst, das Ben da war. Einmal wachte ich auf und griff schwach nach seiner Hand. "Ich ...liebe...dich....danke" flüsterte ich mit schmerzverzerrter Stimme. Ich wollte gern wach bleiben um Bens Anwesenheit zu genießen, seine Nähe die ich so sehr vermisst hatte, aber ich hatte keine Kraft mehr und so senkte sich die Dunkelheit wieder über mich und erlöste mich vorübergehend von allen Qualen.

Rian
James und Lara spielten natürlich auch mit und bestätigten Samu. "Natürlich seid ihr das und mit etwas Glück werde ich euch auch irgendwann einweihen, aber noch nicht jetzt."

Ben
Es tat unglaublich gut von Talon zu hören, dass er mich liebte. "Ich liebe dich auch" sagte ich und hielt ganz vorsichtig seine Hand fest. Das er sofort wieder ohnmächtig wurde machte mir sorgen. Ich wusste noch, wie erlösend das sein konnte, aber es war nicht gut. Die nächsten Minuten zogen sich. Ständig sah ich auf die Uhr, doch obwohl ich das Gefühl hatte es wären schon zwei Stunden vergangen, waren in echt nur wenige Minuten vorübergezogen. Wie lange brauchte dieser Chris Shadow denn? Wir selbst hatten einige Zeit gebraucht um hierher zu kommen, aber konnte er nicht schneller sein? Talon brauchte dringend Hilfe! Als ich schon langsam völlig am verzweifeln war und mir überlegte es selbst zu versuchen die Wunden zu versorgen klopfte jemand an der Tür. Sofort sprang ich auf, rannte zu der Eingangstür und öffnete diese. Ein mittelgroßer Mann mit schwarzen Haaren und nahezu genauso schwarzen Augen stand vor mir. Durch seine Blässe wirkte er auf mich ein wenig kränklich, oder zumindest erschöpft. Vielleicht war er aber auch einfach nur so blass wenn er den ganzen Tag in dunklen Räumen zubrachte. Zwar bemerkte ich die Narbe an seinem Auge, aber ansonsten konnte ich mir bei seinem Aussehen irgendwie nicht vorstellen, dass er ein meisterhafter Folterer sein sollte. Ich ließ ihn rein und zeigte ihm wo Talon war. Dort ließ ich ihn machen, blieb aber in der Tür. Ich konnte nicht riskieren, dass er Talon eventuell doch etwas antun würde.

Chris
Von der Krankenstation in der Burg hatte ich mir einige Sachen wie Verbände und Salben mitgenommen. Dann war ich so schnell wie möglich dort hin gefahren, wo mich Benedikt von Arnim hingeschickt hatte. Er ließ mich rein und brachte mich zu Talon. Ich wusste was ich ihm angetan hatte, doch als ich ihn nun so dort liegen sah überwältigte mich wieder ein starkes Schuldgefühl. Jetzt wo er sicher war, hatte er sich der Dunkelheit ergeben können. Erst jetzt konnte man den kompletten Schaden sehen, den ich angerichtet hatte. In der Burg hatte er stets noch versucht das letzte bisschen Stolz zu behalten. Kurz blieb ich stehen. Ich brauchte erst ein paar Sekunden um mich zu fangen. Dann aber breitete ich die medizinischen Sachen, die ich mitgebracht hatte neben mir aus und begann Schritt für Schritt die Wunden zu säubern, bei manchen noch eine Salbe darauf zu schmieren und dann zu verbinden. Außerdem gab ich Talon ein Schmerzmittel, damit er, wenn er wieder aufwachte nicht mehr so schlimme Schmerzen leiden musste. "Ich bin kein richtiger Mediziner. Wenn sich irgendwas an seiner Lage verschlechtert, dann muss er in ein Krankenhaus!" sagte ich an Ben gewandt. Um Talon richtig versorgen zu können hatte ich ihn wieder weitestgehend ausziehen müssen. Immerhin hatte ich ihm auch an Stellen, die von den Klamotten bedeckt waren Wunden zugefügt.

Samu
"Dann bleibt uns nur zu hoffen, dass es bald soweit ist und solange unsere Aufgaben gut zu erledigen. Was ist denn unsere nächste Aufgabe überhaupt, lieber Engel?" Es machte Spaß umso mehr als auch James und Lara mitspielten. Ich konnte die Freude spüren die wir alle an dem Spiel hatten. Es war schön solche Freunde zu haben.

Talon
Ich bekam zuerst nichts mit, es war Nacht um mich. Dann kam langsam mein Bewusstsein zurück und plötzlich war alles wieder da. Ich erinnerte mich an alles genau, leider auch daran dass ich gebrochen gewesen war und ...und....was Chris noch mit mir gemacht hatte dass ich ...Ben betrogen hatte. Ich wollte gar nicht daran denken, aber nun gingen mir diese Gedanken im Kopf herum und ich wurde sie nicht mehr los. Wieder hatte ich Schmerzen aber diesmal waren sie etwas gedämpft, wohl durch ein Schmerzmittel . Schlimm genug waren die, die übrig blieben. Es gab wohl kein Schmerzmittel das stark genug war alle Schmerzen die meine Wunden verursachten ganz zu beseitigen. Ich blieb noch ruhig liegen und versuchte mich an die neue Situation zu gewöhnen. Ich konnte es noch nicht fassen, dass ich Chris entkommen war. Wie hatte ich mich doch in diesem Mann getäuscht, hatte gedacht er wäre im Grunde gut und wüsste es nur nicht besser..dabei war er ein Teufel in Menschengestalt, ein astreiner Sadist und ein guter Schauspieler dazu. Ich war enttäuscht darüber , sehr enttäuscht einmal von mir dass ich mich so geirrt hatte, mich so in die Irre hatte führen lassen und von ihm.

König
Talon kam nicht an. Der Fahrer der sofort eingehend befragt wurde, konnte nicht wirklich weiterhelfen. Die Spuren die es gab wurde verfolgt. Ich rief wutentbrannt in Burg Schöneck an, doch dort konnte man mir auch nichts sagen. Ich ordnete an Chris sofort zu mir zu schicken wenn er auftauchte.

Warnaruf an Chris von Burg Schöneck, dass der König wütend ist und ihn sucht.

Hans
Ich kam vom Einkaufen zurück. Ich hatte nicht nur Lebensmittel und Getränke für mehrere Tage besorgt sondern auch Decken und vor allem Verbandsmaterial, heilende Salben, Schmerzmittel, Desinfektionsmittel. Ich wusste ja nur zu gut was gebraucht wurde auch wenn das alles sehr lange her war. Ich kämpfte mit mir selbst. Eigentlich hatte ich die Kenntnisse Talon zu helfen, aber ich traute es mir nicht zu. Was wenn ich wieder einen Fehler machte? Ich war kein Arzt mehr schon sehr lange nicht mehr. Was sollte ich nur tun? Noch halb in Gedanken betrat ich die Hütte. "Die Verpflegung kommt." meldete ich mich an.

Rian
Ich dachte kurz nach und sah die drei nacheinander an. "Erstmal gemeinsam Spaß haben. Und dann werden wir weitersehen." antwortete ich. "Spaß haben schaffen wir bestimmt" meinte nun Lara und erzählte einen Witz. Wie immer musste ich bei ihren Witzen anfangen richtig zu lachen, denn sie kannte einfach immer die allerbesten Witze.

Ben
Ich hatte Chris Shadow die ganze Zeit beobachtet, doch erstaunlicherweise machte er keine Anstalten irgendetwas schlechtes zu tun. Im Gegenteil es kam mir so vor, als wäre er sogar wirklich ein wenig um Talon besorgt. Er gab sich wirklich alle Mühe. Zumindest wirkte es so auf mich. Dann bekam er einen Anruf und sprang sofort auf. "Da muss ich ran. Talon ist aber so auch weitestgehend versorgt. Mehr kann ich nicht machen." damit verließ er eilig den Raum. Ich ging wieder zu Talon und setzte mich neben ihn auf den Stuhl, den ich neben das Bett gestellt hatte. "Talon?" fragte ich sachte und nahm ganz vorsichtig wieder seine Hand in meine.

Chris
Ich bekam einen Anruf von der Burg und war mir sehr sicher worum es gehen würde. Aber egal was passieren würde, ich hatte beschlossen Talon und seine Freunde zu decken. Ich hatte den schlimmsten Fehler meines Lebens begangen und Talon hatte unschuldig daran leiden müssen. Ich würde nicht zulassen, dass sein Vater ihn völlig zerstören würde. Nicht solange Talon noch Freunde hatte und ihm geholfen werden konnte. Ich verließ schnell den Raum um in Ruhe telefonieren zu können. Mir wurde gesagt ich solle sofort zum König. Meinen Angestellten gab ich noch die restlichen Anweisungen und sagte ich würde mich um die Sache mit dem König kümmern, dann aber auch ein paar Tage nicht persönlich auftauchen und sie sollen mich anrufen wenn irgendwas wichtiges sei. Gerade als ich aufgelegt hatte und den König anrufen wollte kam noch jemand in die Hütte. Und als ich die Person sah war ich mir nicht sicher, ob ich aufatmen sollte, oder wütend sein. "Sie... Sie sind doch Arzt! Warum helfen sie Talon nicht, sondern gehen Einkaufen?" fragte ich ihn direkt. Ich war mir zu 100% sicher, dass dies der Arzt war, der damals als ich ihm Krankenhaus gewesen war auch für mich zuständig gewesen war. Natürlich waren meine Erinnerungen an die Zeit nicht gerade die Besten. Immerhin hatte ich drei Monate im Koma gelegen und hatte auch alles verloren. Dennoch hatte ich ihn sofort erkannt. Ich schrieb dem König, dass ich gerade noch einen wichtigen Termin habe, mich aber in wenigen Minuten melden würde. Das hier war mir gerade wichtiger.

Samu
Ich musste über Laras Witz ebenso herzlich lachen wie Rian. Sie erzählte noch einen und bald lagen wir zu viert im Gras und hielten uns die Bäuche vor lachen. "Hilfe aufhören ich kann nicht mehr" bettelte ich. So gelacht hatte ich schon sehr lange nicht mehr. Das konnte ich auch eigentlich nur mit Rian. Und jetzt offensichtlich mit Lara und James

Talon
Ich drückte einmal Bens Hand. Aber ich öffnete die Augen noch nicht. Ich musste erst das Chaos in meinen Gedanken und Gefühlen ordnen. Und ich konnte ihm nicht in die Augen sehen. Die Schmerzen waren auszuhalten jetzt. aber die Gedanken die ich hatte quälten mich. Ich hatte alles verloren, alles aufgegeben was ich hatte.. die Liebe zu Ben...mein Volk...den Thron...meine Familie hatte ich verraten. Und wofür?...nur für mich selbst.. nur um ein paar Schmerzen, etwas Angst und ein wenig psychischer Qual zu entgehen. Ich war es weder Wert noch Bens Freund zu sein noch König zu werden. Ein so schwacher egoistischer König konnte dem Land und dem Volk nur schaden, das durfte ich nicht zulassen. Ich musste daran gehen einen Ersatz für mich zu finden und sofort anfangen ihn auszubilden und auf seine Aufgaben vor zu bereiten. Und ich war tief in mir sehr traurig und enttäuscht von meinem Vater. Ich hatte gehofft dass er mir ein wenig Anerkennung schenken würde, wenn ich nur tapfer genug war. Aber auch das hatte ich verwirkt. Doch er wollte mich gebrochen sehen und das war ein Schock den ich erst einmal verdauen musste. Ich verstand auch nicht was er sich dabei dachte. Auch ihm musste doch klar sein ,dass ich gebrochen niemals ein guter König sein konnte. Warum also wollte er mich brechen? All diese Gedanken gingen mir im Kopf herum und erzeugten ein Gefühlschaos dem ich im Moment noch nicht gewachsen war. Dazu kamen die Schmerzen, die das Medikament nicht ganz eindämmen konnte. Es wurde mir zu viel und da ich Ben neben mir wusste, fühlte ich mich sicher und rettete mich noch einmal in die Ohnmacht.

Hans
Ich starrte zuerst völlig verwirrt auf den Mann der vor mir stand. Dann sah ich ihn mir genauer an. Aus meinem Unterbewusstsein tauchten Erinnerungen auf. Ein sehr junger Mann im Koma um den ich mich intensiv bemüht hatte. Die Freude als er aufwachte. Die Sorge um ihn und der Aufwand bis er wieder gesund geworden war, sogar ohne Schäden. Ich hatte mich sehr für ihn eingesetzt und einige Therapien durchgeboxt, die er in dieser Qualität sonst nicht bekommen hatte. Aber ich hatte mich auch so sehr in meiner Arbeit verloren, dass ich Aufputsch und Schlafmittel nahm, die einen um den Dienst durchzuhalten und die vielen Überstunden, die ich machte, die anderen um überhaupt noch Schlafen zu können. Und ich war abhängig davon geworden. "....Chris...." kam es tastend von mir, ganz sicher war ich mir nicht, es war lange her. Oder wollte ich mir nicht sicher sein? Ich wollte nicht erkannt werden vermutlich. "Chris Shadow?... "

Rian
Genau wie Samu offensichtlich konnte ich kaum mehr vor lachen. Mein Bauch tat schon weh, als James dann endlich ein: "Lara hör auf Witze zu erzählen" rausbrachte. Ohne neue Witze von Lara konnten wir uns alle langsam beruhigen. "Polizisten... Freunde und Retter in Not. Wie wahr das doch ist."

Ben
Ich merkte natürlich, wie Talon meine Hand drückte, aber er öffnete nicht seine Augen. Warum nicht? Was ging in ihm vor? Ich hatte Anfangs auch nicht über meine Erlebnisse reden wollen, doch am Ende war es befreiend gewesen. Vielleicht musste ich Talon einfach ein wenig Zeit lassen und wenn er bereit war, würde ich mit ihm über alles reden. Ihm zuhören und einfach für ihn da sein. Genau so, wie er es brauchte. Ich blieb ruhig bei ihm sitzen und wartete einfach.

Chris
Als er meinen Namen sagte, war das die Bestätigung für mich, dass er wirklich der Arzt von damals war. Und er erinnerte sich noch an mich. Je mehr ich jetzt über diese Zeit nachdachte, desto mehr fiel mir auf, wie dankbar ich ihm eigentlich sein musste. Er hatte sich fast Tag und Nacht um mich gekümmert und sich für viele Therapien eingesetzt, die mir am Ende gut geholfen hatten. Dafür hatte ich mich nie wirklich erkenntlich gezeigt. Zum einen hatte ich sowas nie gelernt, zum anderen war ich damals zu sehr mit mir selbst beschäftigt gewesen. Ich hatte nicht gewusst was ich hatte tun sollen. Meine Familie hatte mich vestoßen gehabt und ich wollte auch nicht so sein wie sie. Auf der anderen Seite hatte ich nie was anderes gelernt gehabt und hatte auch kein Geld oder sonstiges um mir eine Ausbildung leisten zu können. Von meiner Geschichte hatte ich auch niemandem erzählen wollen, auch wenn ich mehrfach gefragt worden war, was eigentlich passiert war. Damals hatte ich so getan, als könnte ich mich an nichts erinnern. "Ja, das bin ich und ich habe Ihnen zu verdanken, dass ich heute hier vor ihnen stehen kann. Sie haben damals als Arzt so viel für mich getan. Wenn sie noch einmal etwas so großartiges tun wollen, dann sollten sie sich um Talon kümmern. Ich bin nicht in der Lage alle seine Wunden so zu versorgen, wie sie es sollten und ich denke schon sehr bald will Talon mich auch nicht mehr sehen."

Samu
"Oh ja das kann ich nur bestätigen. Ich bin froh, dass James mein Freund ist" dann wandte ich mich an James "Das bist du doch oder?" ich hatte das Gefühl ihn schon lange zu kennen und gut mit ihm befreundet zu sein obwohl wir uns erst zwei Tage wirklich kannten.

Hans
Ich senkte kurz den Kopf. "Ich weiß nicht ob ich Talon helfen kann.." gab ich nun Chris gegenüber ehrlich zu. " Ich kämpfe schon die ganze Zeit mit mir...." Dann fasste ich auch auf Grund des Dankes von Chris einen Entschluss. "Gut ich versuche es. Erzählen sie mir mehr von seinen Wunden, da sie ihn gerade versorgt haben, sollten wir ihn vielleicht erst einmal in Ruhe lassen. Ich sehe mir das ganze dann später noch einmal genauer an." dann fiel mir ein dass er wohl einen wichtigen Anruf gehabt hatte und noch etwas viel mir ein. "Hier werden alle Handys ausgeschaltet, damit wir nicht zu orten sind. Wenn sie telefonieren oder schreiben wollen, gehen sie raus und ein wenig weiter weg von dieser Hütte. Georg besorgt noch ein Störgerät damit es nicht immer so umständlich ist, aber im Moment müssen wir sehr vorsichtig sein. Ich denke noch ein Transport wäre auch für Talon nicht gut, deshalb müssen wir diesen Ort so geheim wie nur irgend möglich halten. Warum soll Talon sie nicht mehr sehen wollen...?" Mir waren die Zusammenhänge noch nicht so ganz klar.

James
Ich nickte. "Natürlich. Ich sehe dich auch als einen Freund an. Rian hat ein gutes Gefühl entwickelt für gute Freunde." meinte ich. Ich mochte Samu inzwischen auch wirklich sehr und war mir auch sicher, dass er ein sehr guter Freund für Rian war. Gerade jetzt wo Rian berühmt geworden war, machte ich mir hin und wieder sorgen, dass er falsche freunde finden könnte, die nur hinter seiner Berühmtheit und dem Geld her waren, aber Samu gehörte definitiv nicht dazu.

Chris
Ich hörte mir genau an was er zu sagen hatte. Das mit den Handys war eine sehr gute Maßnahme. Ich kannte mich damit natürlich genauso gut aus und fand es sehr gut, dass die Beiden offensichtlich wirklich gut waren in ihrem Job. "Sie können Talon helfen. Besser als jeder andere hier. Außerdem haben sie hier nur einen Patienten, wenn auch mit schlimmen Wunden. Sie haben also mehr Zeit und weniger Stress." versuchte ich ihn noch ein wenig zu motivieren. "Nein ein weiterer Transport wäre für Talon wohl wirklich sehr schlecht. Ich werde versuchen immer daran zu denken mein Handy hier auszustellen und werde dann für das Telefonat, welches ich noch führen muss gleich, ein Stück von hier weggehen. Talons Wunden sind überwiegend Wunden die durch Schläge mit einem Gürtel herrühren. Außerdem hat er noch an einigen Stellen Schnittwunden. Diese sind sehr variabel. Manche sehr klein und oberflächlich, andere groß und tief. Die Wunden die mir aber am meisten zu denken geben sind die Brandwunden, die er an beiden Füßen und Unterschenkeln hat." klärte ich ihn auf. Die letzte Frage war schwer für mich. Ich wollte nicht zugeben, dass ich das gewesen war. Ich wollte es ja selbst nicht wahr haben, aber auf der anderen Seite würde es wohl jeder in dieser Hütte sehr bald erfahren, dass ich derjenige gewesen war, der Talon gefoltert hatte. "Weil er wegen mir jetzt so aussieht." sagte ich schließlich sehr schnell und auch etwas leiser, bevor ich mich an ihm vorbeischob und die Hütter verließ. Eilig entfernte ich mich eine ganze Strecke, bevor ich den König anrief. "Chris Shadow hier. Wie kann ich helfen?"

Samu
"Das freut mich, ich möchte gern mit euch in Kontakt bleiben wenn ich wieder auf dem Hof bin. Das würde mich freuen. Wir können uns ja über unsere Berühmtheit austauschen, über die Aufträge des Engels rätseln und Rian unterstützen." schlug ich vor.

König
"Wo steckt Talon, er sollte hier sein. Sie haben mir dafür gebürgt, dass er sicher im Schloss ankommt. Wenn er nicht innerhalb einer Stunde hier auftaucht, werde ich sie in Sicherungsgewahrsam nehmen lassen bis er wieder hier ist. " befahl ich ihm.

Hans
Ich sah Chris erstaunt nach. Es dauerte ein wenig bis mir wirklich klar wurde was er gerade gesagt hatte. Das war ja ein starkes Stück. Wir hatten alle schon vermutet dass der König Talon wieder zum foltern geschickt hatte und uns wirklich bemüht heraus zu finden wo er war. Aber leider war uns das nicht gelungen. Der König hatte an alles gedacht. Zu allem Überfluss hatte er auch noch uns Bodyguards auseinander gerissen. Wir arbeiteten seit jahren in festen zweier teams. Diese wurden auf seinen Befehl hin vor kurzem aufgehoben und neu zusammen gestellt. So dass Georg und ich nun auch unterschiedliche Schichten hatten, was uns hier nicht gerade half. Dazu kam dass wir beide jeweils einen sehr Königstreuen neuen Partner hatten und sehr aufpassen mussten, dass nicht heraus kam, dass wir zwar dem König treu waren, Talon aber noch deutlich treuer. Ich hatte zum Glück heute noch frei aber Georg musste in zwei Stunden zum Dienst. Ich holte meine Gedanken zurück. Nun musste ich mich zuerst um Talon kümmern. Für Brandwunden war ich aber noch nicht ausgerüstet. An so etwas hatte ich nicht gedacht. Ich ging ins Nebenzimmer in dem Talon lag. Als ich sah, dass er immer noch bewusstlos war wuchs meine Besorgnis. "War er schon mal wach?" fragte ich Ben

Talon
Der Schleier lichtete sich wieder etwas und langsam tauchte ich wieder auf als ich Stimmen hörte. Diese Stimmen kannte ich im Schlaf. Hans und Ben gut dann war ich in Sicherheit. Aber meine Gewissensbisse überfielen mich wieder. Ich öffnete zwar die Augen aber ich sah Ben nicht an. "Bin wach Hans" sagte ich leise.