Samu
"Wegen mir ganz sicher nicht, ich könnte euch stundenlang zuhören und zusehen. Und wie du weißt habe ich dringend Unterrichtsstunden in Irischer Geschichte nötig"

Talon
Ich trank und legte mich dann wieder zurück. Zuerst hörte ich Chris widerwillig zu aber was er zu Anfang sagte half mir ihn doch ernst zu nehmen. Gegen meinen Willen hatte ich den Eindruck dass er es jetzt ehrlich meinte, auch wenn ich ihm das nicht mehr wirklich zutraute. Trotzdem war ich jetzt entschlossen ihm zu zu hören und entspannte mich ein wenig. Oh ja und wie gut ich mich an diese Nacht erinnern konnte und damals hatte ich das wirklich geglaubt. Es fühlte sich bitter an dass ich mich so getäuscht hatte. Chris machte eine kurze Pause und ganz offensichtlich schien es ihm nicht leicht zu fallen mir das alles zu erzählen. Ich wurde ein wenig offener ihm gegenüber bzw seiner Erzählung gegenüber. Vorher hatte ich instinktiv alles versucht als schlecht und eigentlich uninteressant abzutun. Jetzt hörte ich ihm mit echtem Interesse zu. "Oh ja ich kann mich gut erinnern...." bestätigte ich und entgegen meinem ersten Impuls schwieg ich wieder und warf ihm nicht an den Kopf wie sehr er mich enttäuscht hatte.

Rian
"Gut, dann sollten wir wirklich damit fortfahren. Lass mich nur überlegen womit. Ich muss dir ja die wichtigsten Legenden erzählen. Die die wirklich die Irische Kultur ausmachen. Das ist gar nicht so einfach, weißt du das?"

Chris
Nachdem ich die aufsteigenden Tränen ein wenig bekämpft hatte sah ich ihn wieder an. "Ich denke es ist an der Zeit, dass du die Antwort auf deine Frage erfährst." ich machte noch eine kurze Pause bevor ich zu erzählen begann. "Ich habe es von meinen Eltern gelernt. Ich war schon in Folterkammern, bevor ich überhaupt stehen konnte. Im Prinzip habe ich meine ganze Kindheit in Folterkammern zugebracht. Meine Eltern haben die Informationsbeschaffung zu ihrem Beruf gemacht und besonders mein Vater ist ein Meister in diesem Bereich. Sie wollten meinen Bruder und mich dazu bringen später ihren Job zu übernehmen. Bis ich in die Schule kam traf ich nie andere Personen, als meine Familie und die, die gefoltert werden sollten. Was du mir über deine Kindheit erzählt hast, erinnerte mich sehr stark an meine eigene. An das erste, woran ich mich erinnere, wo mein Vater direkte Folter gegen mich eingesetzt hat, war kurz vor meinem vierten Geburtstag. Ich hatte ihm beim Foltern zugesehen, aber ich bekam Hunger und mir wurde langweilig. So begann ich ihn zu nerven, dass er doch Schluss machen sollte. Das tat er auch, aber anders als ich es mir erhofft hatte. Er packte mich, zog mich aus dem Raum und sperrte mich in einen kleinen dunklen Raum direkt daneben. Dort ließ er mich die nächsten drei Tage. Ohne Essen, Licht und auch ohne Trinken. Als er mich dort rausholte war ich kaum noch bei Bewusstsein, aber das hat keinen meiner Eltern interessiert. Für sie war nur wichtig, dass ich nie wieder ungeduldig war. So ging es meine ganze Kindheit weiter. Wenn ich irgendetwas getan hatte, was ich nicht durfte wurde ich gefoltert. Entweder von meinem Vater, oder von meinem Bruder im Auftrag meines Vaters. Aber ich wollte nie so sein wie sie und habe mich stets dagegen gewehrt. Als ich endlich 18 war bin ich weggerannt. Ich lebte davon Menschen zu bestehlen und eines Tages bestahl ich die falsche Person. Mit 19 landete ich wieder bei meinen Eltern und wurde wegen 200€ gefoltert. Mein Vater beendete das ganze, indem er meinem Bruder den Auftrag gab mir einen Nagel in den Kopf zu rammen. Ich weiß nicht wie ich das überleben konnte, aber dein Bodyguard hat als Arzt damals einiges dazu beigetragen." Ich wusste nicht, wie ich es schaffte trotz der ganzen Bilder, die ich sah, all der scheußlichen Erinnerungen mit halbwegs fester Stimme diese ganze Geschichte an einem Stück erzählen zu können. Es war wie eine Erlösung endlich jemanden zu haben, dem ich all das sagen konnte. Erst am Ende jetzt brach meine Stimme zusammen und ich merkte wieder wie die Tränen kamen. Um mich zu beruhigen atmete ich in einem festen Rhythmus. "Noch heute fürchte ich mich vor meiner Familie, besonders vor meinem Vater und ich weiß wie schwer es für dich sein muss mir zuzuhören, denn für dich muss genauso sein, wie mein Vater für mich. Ich glaube ich könnte ihm nicht zuhören und darum danke ich dir, dass du mir zuhörst." meine Stimme war noch immer nicht richtig zurückgekehrt und so war es mehr ein heiseres Flüstern, als wirklich was gesagtes.

Samu
Ich lächelte denn ich kannte Rian inzwischen ganz gut. So ganz ernst gemeint war das nicht. "Oh weh du armer, da musst du dich so sehr für deinen unwissenden Gast anstrengen, das tut mir aber leid" bedauerte ich ihn.

Talon
Chris erzählung fesselte mich nun doch und ich begann ihn etwas zu verstehen. Aber das passte eher zu dem Chris den ich in jener besonderen Nacht erlebt hatte, nicht zu dem wirklichen der sich mir zuletzt erst gezeigt hatte. Der mich gebrochen hatte. Ich ließ ihm Zeit als ihm die Stimme brach ich konnte verstehen dass das sehr schwer sein musste. Auch wenn mein Zorn auf ihn überwog, war ich es einfach gewohnt und war es meine Art ihn anständig zu behandeln. Und ich musste an meine Kindheit denken, die Behandlung, die mein Vater für mich anordnete war nicht weit von Folter entfernt ja war teilweise Folter. Ich wollte es nicht und wehrte mich dagegen aber in mir wuchs trotzdem Verständnis für Chris und....ich fühlte wieder diese Verbundenheit...wie ich sie in jener Nacht gefühlt hatte ohne diesen Hintergrund zu kennen. Ich bat Ben mir noch einmal etwas zu trinken zu geben. Dann wartete ich einfach ab.

Rian
"Das ist auch besser so, weil irgendwann musst du das selbe für mich tun!" meinte ich grinsend. "Ist da noch ein wenig was zu trinken? Meine Kehle ist staubtrocken vom Geschichten erzählen."

Chris
Ich ließ Ben und Talon Zeit, damit Talon in Ruhe trinken konnte. Dann begann ich wieder zu erzählen. Jetzt auch mit einer wieder etwas sichereren Stimme. "Was du mir in jener Nach erzählt hattest, ich hatte den Eindruck unserer beider Kindheit war sehr ähnlich. Dein Vater und meine Eltern wandten beide Foltermethoden zur Erziehung an. Wir versuchten uns zu wehren, aber wir konnten nicht ausbrechen und unsere Wege waren schon vorbestimmt. Du musst König werden und ich habe nie etwas anderes gelernt als Foltern. Was sollte ich groß anderes machen? Oft habe ich darunter gelitten, dass ich eben keinen Ausweg finden konnte, niemanden hatte und ich sah mich in dir. Ich hatte Verständnis für das was du getan hast und als du mir gesagt hast du würdest mir vertrauen, da war etwas in mir, was ich nie zuvor gespürt hatte und auch nicht beschreiben kann. Das war auch der Grund, warum ich dich auf die Krankenstation brachte und dir so viele Tage zum erholen gab. Ich wollte dir helfen. Da war tief in mir die Hoffnung dir helfen zu können ein besseres Leben zu führen. Das möchte ich bei jedem der Jugendlichen, aber du bist anders als die. Ich fand Folter konnte nicht der richtige Weg sein bei dir, denn du bist alles, was ein König sein muss. Du kannst zuhören, auf Menschen eingehen, Entscheidungen treffen und du bist stark. Für dein Volk. Mein Plan war es irgendwie deinem Vater beizubringen, dass es nicht so wichtig sei dich zu brechen. Das ich es schaffen könnte das du besser auf ihn hörst, aber ohne zu brechen. Dann könntest du irgendwann endgültig die Fesseln seiner Herrschaft über dich abstreifen." ich stoppte und sah auf den Boden. Diese Idee war gut gewesen, aber ich hatte mich nicht kontrollieren können und alles zerstört. "Dann kam dein Vater nochmal zu besuch und er erzählte mir, was für Möglichkeiten du später als König haben würdest. Was du alles tun könntest und da spürte ich Neid. Hässlichen Neid darauf, denn egal was ich tun würde, ich werde immer zum Abschaum der Gesellschaft zählen, auch wenn ich schon immer versucht habe Gerechtigkeit und Hilfsbereitschaft zu meinen Werten zu machen. Und dann erzählte er mir noch eine Geschichte davon, wie du ein Pferd versteckt und gekauft hast, ohne Erlaubnis. Jetzt weiß ich, dass das eine gute Tat von dir war, aber in dem Moment hat es dein Vater so erzählt, als wäre es ein schlimmes Verbrechen gewesen. Ich war enttäuscht, über dich, aber vor allem wegen mir. In diesem Moment dachte ich, dass meine Menschenkenntnis versagt hatte, dass ich mich hatte von dir täuschen lassen und deswegen so nachgiebig gewesen war. Der Neid und die Enttäuschung entfesselten eine unglaubliche Wut in mir. Ich war blind vor Wut und habe alles an dir ausgelassen. Ich will nicht leugnen, dass ich in diesem Moment, als ich dich foltern konnte unglaublichen Glück gespürt habe, denn das wäre gelogen. Es war, als wäre ich auf Droge. Mein Verstand war wie ausgesetzt. Ich weiß, dass ist keine Entschuldigung. Um ehrlich zu sein bin ich selbst noch angewidert davon, was ich in dieser Nacht getan habe. Könnte ich es rückgängig machen, dann würde ich alles dafür tun. Und als ich dich dann gebrochen gesehen habe, ich fühlte mich so unglaublich schuldig. Darum habe ich Ben informiert. Ich konnte dich nicht länger dort lassen. Ich konnte nicht zulassen, dass ich noch einmal die Kontrolle über mich verlieren würde." erst jetzt stoppte ich wieder. Ich war wieder kurz davor zu weinen und kämpfte gegen die Tränen an. "Warum haben sie dann so lange noch gewartet, bis sie mir alles gesagt haben?" fragte Ben nun. "Weil ich erst versucht habe Talon wieder aus seinem gebrochenen Zustand zu holen. Ich weiß nicht woran du dich noch davon erinnerst, aber ich habe den ganzen Tag versucht dich wieder zurück zu holen. Am Ende hat es erst durch Folter geklappt. Ich weiß nicht genau was gewirkt hat, aber bei allem, was ich getan habe, kam es mir vor, als würde ich mich selbst mit foltern. Dieses Grinsen und höhnische Lachen... ich hasse es selbst und bis zu dem einen Abend, hätte ich nie gedacht, dass ich dazu in der Lage sei. Das war es. Das ist wie ich alles erlebt habe. Ich hoffe es hat dir irgendwie geholfen. Ab jetzt werde ich wie versprochen mich an das halten, was du möchtest. Wenn ich dir irgendwie auf irgendeine Art helfen kann, dann sag es mir. Ich habe das Volk fast um den stärksten König beraubt, den ich mir vorstellen kann."

Samu
"Ich glaube nicht dass ich das so gut kann wie du." Ich reichte ihm eine Flasche Wasser die noch da war. Vielleicht konnten wir später noch einmal dieses gute irische Bier trinken, dessen namen ich mir so schlecht merke konnte.

Talon
Ich hörte weiter zu und seine Worte berührten mich tief in mir doch im Moment merkte ich davon noch nicht viel. Im Vordergrund stand noch meine Abneigung, all die Qualen die er mir bereitet hatte und dass er mich gebrochen hatte und mein Versagen. Ich war noch immer der Meinung ich hätte versagt. Aber was er zum Schluss gesagt hatte, gab mir irgendwie Hoffnung. Ich schwieg eine Weile und dann fragte ich noch einmal nach. "Du hast mich schwach genannt und jetzt nennst du mich stark....ich hätte niemals aufgeben dürfen, mich nie brechen lassen dürfen....nein ich habe versagt und kann die Verantwortung für ein ganzes Volk nicht übernehmen, wenn ich so leicht versage....so schwach bin. Ich kann mir das nicht verzeihen. Du meinst das mit dem stärksten König nicht wirklich ernst?....du sagst das nur um...nicht ganz so schlecht dazustehen...oder?" dieser Punkt machte mir am meisten zu schaffen. Denn ich traute diesem zarten, schwachen Hoffnungspflänzchen nicht und wollte nicht Zeit und Energie damit verschwenden einem unrealistischen Traum nachzujagen. Ich neigte immer noch mehr dazu mich als feigen Versager zu sehen und weder fähig noch würdig König zu sein.

Rian
Ich trank schnell ein paar Schlucke. "Geschichten kennst du ja wohl ein paar und das mit dem Schauspielern... ich finde du bist nicht schlecht und ein paar Tipps kann ich dir ja noch geben." ich stellte die Flasche wieder weg. "Also dann. Auf ein neues"

Chris
Ich schüttelte den Kopf. "Nein. Das meine ich ernst. Ich wusste, dass du dir die Anerkennung deines Vaters gewünscht hast und sie nie wirklich bekommen hast und ich wusste, dass dein Vater garantiert keinen schwachen Sohn haben wollen würde. Das auch du das genau weißt. Also habe ich das ausgenutzt. Ich habe dir gesagt du seist schwach, um dich zu schwächen, nicht weil es die Wahrheit ist. Tatsächlich habe ich vor dir nie jemanden getroffen, der länger, oder auch nur ansatzweise so lange durchgehalten hat. Ich weiß nicht einmal, ob ich es ausgehalten hätte. Ich bin noch nicht gebrochen, aber das hat auch nie einer versucht und ich wurde von klein auf darauf trainiert Folter standzuhalten. Das was du an Reitunterricht hattest, hatte ich in Foltern, gefoltert werden und Selbstbeherrschung. Bei letzterem habe ich versagt, bevor du auch nur daran gedacht hast aufzugeben. So gesehen bin auch ich schwach, aber würdest du das von mir sagen? Außerdem in dem Moment war ich in einer Stimmung, in der ich dich umgebracht hätte, wenn du nicht gebrochen wärst. Hättest du mich angebettelt hätte ich das eher genossen als Gnade walten lassen. Zu brechen war der einzige Ausweg, aber du hast länger gekämpft und hast mir mehr widerstand entgegen gebracht, als ich es je erwartet hätte. Wäre ich dein Vater, dann wäre ich stolz auf dich." antwortete ich ehrlich. Nun stand ich vor ihm, mit gesenktem Kopf. Es tat mir so unendlich Leid.

Samu
"Wenn du dir das unbedingt antun willst dann bitte, ich kann es ja versuchen"

Talon
Was Chris jetzt sagt das war Balsam auf meine verwundete Seele. Ich begann langsam wirklich daran zu glauben dass ich nicht schwach war, sondern nur den einzig möglichen Ausweg gewählt hatte. Von einem Meister der Folterkunst, von jemandem der von klein auf darauf getrimmt worden war folter zu widerstehen und zu Foltern zu hören, dass er mich für stark hielt, dass er nicht wusste ob er hätte standhalten können, das war schon etwas besonderes. Und es verfehlte seine Wirkung nicht. "Bleib vorerst hier, hilf mit, dass mein Vater mich noch nicht in die Hände bekommt. Ich kann und will mich nicht sehr lange verstecken, aber bevor ich ihm begegne muss ich noch etwas Kraft sammeln. Aber komm mir im Moment noch nicht zu oft unter die Augen, auch wenn du mich zurück geholt hast, hast du genug Schaden angerichtet. Geh jetzt." Es schmerzte immer noch zu wissen, dass mein Vater mich gebrochen haben wollte, dass er nicht stolz auf meine Stärke war obwohl er mir immer eintrichterte ich müsse stark sein, sondern mich als willenlosen Sklaven sehen wollte, das wollte mir einfach nicht in den Kopf. Es enttäuschte mich und warf in mir die Frage auf warum er das wollte und ob er nicht an die Folgen für das Volk dachte. Ich kam damit noch gar nicht zurecht. Aber gerade jetzt konnte ich nicht mehr. Die Schmerzen waren wieder schlimm geworden und obwohl ich versuchte mich zu beherrschen stöhnte ich doch ab und zu leise. Und ich war sehr müde und erschöpft. "Ben ...." mir fielen die Augen zu. Ich zwang mich noch einmal aufzuwachen und nachzusehen ob Chris gegangen war. Ich traute ihm noch nicht ganz und wollte nicht dass er im Raum war wenn ich schlief, bzw ich fand auch nicht die rechte Ruhe um einzuschlafen. Aber die Erschöpfung brach sich doch Bahn und so schlief ich ein ob ich wollte oder nicht.

Hans
Ich hatte noch einige Dinge mehr besorgt und deshalb länger als ursprünglich geplant gebraucht. Nun kam ich zurück. Bis ich alles in die Hütte geschafft hatte, verging auch noch einiges an Zeit.

Rian
"Oh ja, das will ich, aber jetzt kannst du dich erstmal nochmal zurücklehnen und einer weiteren Legende lauschen bzw. zusehen." ich weihte James wieder ein und wir begannen wieder mit einer Legende

Chris
Ich war froh, dass er mir erlaubte hier zu bleiben. Ihn noch vor seinem Vater zu schützen hatte ich mir eh vorgenommen und so war dies nicht schwer für mich. Dass er mich aber noch nicht all zu oft sehen wollte konnte ich auch gut verstehen. Schweigend verließ ich den Raum und als Hans zurückkam, half ich ihm dabei alles in die Hütte zu bringen. Ich wollte etwas sinnvolles tun und nicht alle Tage, die ich hier sein würde irgendwo sinnlos hockend verbringen. Vielleicht würde ich auch auf andere Ideen kommen wenn ich etwas zu tun hatte.

Ben
Ich hatte die ganze Zeit mit zugehört und was Chris gesagt hatte, hatte mich genauso schockiert, wie der Anblick Talons vorhin. Wie konnten Eltern ihren Kindern nur sowas antun? Natürlich war es keine Entschuldigung für das was er Talon angetan hatte, aber ich konnte ihn auch verstehen. Er war nicht einfach nur ein Monster. "Ich bin hier und bleibe auch bei dir!" sagte ich an Talon gewandt. Ich wollte für ihn da sein und so bewegte ich mich keinen Millimeter von ihm weg und hielt weiterhin seine Hand.

Samu
Ich genoss die neue Vorstellung genauso wie auch die anderen schon und wünschte mir die Zeit anhalten zu können. Es war einfach zu schön gerade.

Talon
Ich schlief wieder nicht all zu lange, denn ich war noch zu unruhig, ich musste die Sache mit Ben noch klären und das trieb mich auch im unbewussten noch um. Als ich wieder aufwachte,saß er noch immer an meiner Seite. "Du bist noch da?.. " fragte ich fast verwundert. "Du hast doch gehört was ich gesagt habe, dass ich ....ich ...habe unsere Liebe beschmutzt, ich schäme mich Ben ich ...schäme mich so sehr, dass ich keine Worte dafür habe. Es war nicht richtig ...nein das war es nicht. Und...siehst du es ebenso wie Chris, dass ich stark genug bin für meine Aufgaben, dass es der einzige Weg war mich brechen zu lassen, den ich gehen konnte, weil ich nicht sterben durfte. Der Gedanke ist mir kurz bevor ich gebrochen bin gekommen, ich war mir nicht sicher ob Chris mich leben lässt. Du hast ihn da nicht gesehen,...er war ....außer Kontrolle, wie er es geschildert hat. Aber er hat nicht so ganz diesen Eindruck gemacht. Ach Ben....ich weiß nicht mehr woran ich bin.." ich fühlte mich hilflos ausgeliefert diesem psychischen Druck nicht wirklich gewachsen. Ich schwankte immer wieder zwischen HOffunung und Hoffnungslosigkeit, Vertrauen in mich und dem Gefühl nichts zu taugen....Und ich litt auch wieder unter den Schmerzen."

Rian
Als James und ich fertig waren mit der neuen Vorstellung verbeugten wir uns wieder. "Ich hoffe es war sehr lehrreich. Denn die irische Kultur ist wirklich toll."

Ben
"Natürlich bin ich noch hier. Talon ich liebe dich und egal was dort passiert ist, ich liebe dich weiterhin. Dort sind grauenhafte Dinge passiert und ich weiß, dass du mich nicht bewusst betrügen würdest und wenn es nicht bewusst ist, so ist es auch nicht passiert." versuchte ich ihm meine Sichtweise zu erklären und küsste ihn noch einmal. Ich wollte ihm zeigen, dass er mir unglaublich wichtig war und ich alles für ihn tun würde. "Ich war zwar nicht dabei, aber ja. Ich stimme Chris zu. Was er geschildert hat kann ich mir nicht einmal vorstellen. Du hast vorhin gesagt, dass du dich schlecht fühlst, weil ich standgehalten habe. Das was Chris beschrieben hat ist viel schlimmer, als meine schlimmsten Alpträume die ich davon hatte und das hätte ich auch nicht ausgehalten. Wenn du nicht gebrochen wärst, dann hätte er dich sicher umgebracht, so wie er es beschrieben hat. Du kannst das alles. Du wurdest dein Leben lang darauf vorbereitet König zu sein und ich könnte mir keinen besseren zukünftigen König vorstellen. Schon alleine, dass du darüber so sehr nachdenkst zeugt für mich davon, dass du dir Sorgen um dein Volk machst und das mehr als es dein Vater gemacht hat, denn er hat dich dort hingeschickt"

Samu
"Oh ja das war es und auch im anderen Punkt muss ich dir recht geben. Die irische Kultur gefällt mir sehr.

Talon
Was Ben sagte und auch wie er es sagte und die Tatsache, dass er noch immer bei mir saß überzeugten mich für den Moment soweit, dass ich endlich zur Ruhe fand. "Danke" sagte ich leise und zog ihn zu mir herunter. Ich küsste ihn. "Ich brauche Ruhe, jetzt kann ich schlafen. Du musst nicht die ganze Zeit bei mir sitzen. " sagte ich leise und mit immer schwächer werdender Stimme. Dann legte ich mich wieder hin, suchte eine Lage in der die Schmerzen nicht ganz so schlimm waren und schlief nun wieder ein, diesmal jedoch war es ein tiefer und erholsamer und ruhiger Schlaf. Für einige Stunden ließ ich alle Problem und Sorgen, Nöte und Schmerzen hinter mir.

Rian
"Das freut mich. Soll ich noch eine Legende erzählen? Aber dann würde es ziemlich spät werden." bemerkte ich. So langsam neigte sich der Tag schon dem Ende zu. Ich wünschte mir zwar, dass wir noch viel mehr Zeit haben könnten, aber für unseren Ausflug morgen sollten wir möglichst früh los und dann war es auch besser, wenn wir jetzt nicht all zu spät schlafen gehen würden.

Ben
Der Kuss von Talon tat mir unglaublich gut. Jetzt war ich nicht mehr so verzweifelt, denn ich hatte das Gefühl, dass Talon wieder ein wenig Hoffnung hatte und wir das wirklich gemeinsam durchstehen würden. Ich wartete bis er eingeschlafen war. Dann stand ich auf und vertrat mir ein wenig die Beine. Hans war wieder da. "Hallo Hans. Hast du alles bekommen was du brauchtest?" fragte ich ihn

Chris
Da ich sonst nicht viel tun konnte im Moment versuchte ich erst ein wenig zu trainieren. Dann aber nach einer Weile beschloss ich einfach zu kochen. Ich konnte eigentlich nicht wirklich kochen, nur ein oder zwei sehr einfache Gerichte, aber Essen sollte hier bald jeder mal, besonders aber auch Talon, der in letzter Zeit nur wenig bekommen hatte, jetzt aber viel Energie brauchen würde. Vielleicht konnte ich so ja etwas sinnvolles tun und die anderen ein wenig entlasten.

Samu
"Nur zu gern aber wie wollen ja morgen sehr früh los und da sollten wir besser wohl nicht zu spät ins Bett. Deshalb müssen wir diese wunderschöne Geschichtsstunde wohl doch leider abbrechen." meinte ich nun. Ich wünschte mir wieder wir hätten mehr Zeit. Aber es war nun einmal so dass die Zeit immer weiter lief und wir nur diese paar Tage hatten und sie ausnutzen wollten. Etwas widerwillig stand ich auf und packte unsere Picknickreste ein. "Auf jeden Fall war das ein toller unvergesslicher Tag"

Hans
Ich begegnete Ben. "Ja das habe ich schläft Talon gerade? Das würde ich gern ausnutzen, damit er die schmerzhafteste Behandlung nicht so mitbekommt. Ansonsten müsste ich ihn vielleicht narkotisieren aber das würde ich nur sehr ungern tun." meinte ich jetzt zu Ben. "Wenn er auf Toilette muss, will er vermutlich aufstehen, aber du musst aufpassen, dass er das nicht tut. Er muss die nächsten Tage wirklich im Bett bleiben. Auch wenn es ihm nicht gefällt muss er die Flasche benutzen oder die Bettschüssel. Er sollte viel Trinken und gut Essen. Sein Körper braucht Flüssigkeit und Energie um mit den Verletzungen fertig zu werden. Und denke auch an dich Benjamin du kannst ihm nur helfen wenn du selbst bei Kräften bleibst. Und da Georg und ich zu unserem Dienst im Palast müssen bist du derjenige der ihn dann pflegen muss. Chris wird er kaum an sich heranlassen. Davon gehe ich jetzt mal aus. Trinkt er nicht genug, dann lege ich ihm eine Infusion." Ich wandte mich zu Chris der sich in der kleinen Küche zu schaffen machte. "Das ist eine sehr gute Idee, wir bauchen alle etwas zu essen. Danke nochmal dass du mir Mut gemacht hast mich um Talon zu kümmern. Ich weiß nicht ob ich mich ohne deine Hilfe überwunden hätte."

Rian
"Ja den Tag werde ich auch nie vergessen und ich hoffe morgen wird dir genauso gut gefallen." Als alles wieder zusammengepackt war machten wir uns gemeinsam auf den Weg zurück zur Wohnung. Wir hatten noch eine Ecke zu laufen, aber wir unterhielten uns gut und so verging die Zeit wie im Flug.

Ben
"Ja Talon schläft gerade. Ich werde mein bestes geben auf alles zu achten. Ich möchte, dass er so schnell wie möglich wieder fit wird." Ich wusste, dass Hans Recht hatte, dass ich auch auf mich achten musste, denn wenn ich nicht mehr fit war, könnte ich Talon nicht helfen. So weit wollte ich es auf keinen Fall kommen lassen und das Chris dann nicht mehr viel helfen könnte war klar. Talon hatte deutlich gemacht, dass er Chris nicht sehen wollte, wenn es nicht absolut notwendig war.

Chris
"Das Essen ist auch bald fertig. Und das mit dem Mut machen. Es war nur die Wahrheit und ich wollte das Talon eine gute Versorgung bekommt." antwortete ich Hans und machte dann weiter mit dem Essen.

Samu
Es machte mir nichts aus so viel zu Fuß zu laufen, auf dem Hof tat ich das ja auch. Und da wir uns unterhielten kam mir der Weg gar nicht weit vor. Als ich auf dem Stadtplan nachsah konnte ich es kaum glauben, dass es doch so eine Strecke gewesen war. Ich kam noch kurz mit in die Wohnung aber schon bald wollte ich lieber aufs Dach. Ich sah mir die großartige Skyline von Dublin an und merkte dabei erst wie müde ich eigentlich war. Wir hatten doch recht viel erlebt.

Hans
"Dann hoffen wir mal, dass ich nicht all zuviel vergessen habe." antwortete ich und ging dann zu Talon. Ich nahm mir nun seine Brandwunden vor, desinfizierte sie vorsichtig und behandelte sie mit einem speziellen Gel für Brandwunden. Salbe war hier fehl am Platz, das Fett darin würde ihm nur noch mehr schaden. Dann verband ich sie locker mit einem speziellen Verband für verbrennungen. Sie waren so großflächig dass ich überlegte ob es nicht besser war ihm Haut aus dem Oberschenkel auf die verbrannten Füße zu transplantieren. Aber noch traute ich mich nicht daran. Dann stellte ich ein leichtes Drahtgestell über seine Beine über das ich die Bettdecke legte. So kam sie nicht mit den Beinen in Berührung und konnte ihm keine Schmerzen bereiten und er war doch zugedeckt.

Talon
Ich schlief diesmal recht tief und bemerkte von der Behandlung nichts. Auch danach schlief ich noch etwas weiter und wachte dann langsam wieder auf. Ich fühlte mich etwas besser, aber die Schmerzen waren wieder schlimm, ganz besonders die Füße. Und nun musste ich langsam auch mal auf die Toilette. Ich atmete tief durch um mich auf die Schmerzen vorzubereiten, wenn ich auf die verletzten Füße treten musste und versuchte mich aufzusetzen. Ich brauchte zwei Anläufe aber dann saß ich auf dem Bettrand. Mr wurde sofort schwindlig und ich fühle mich sehr schwach.

Rian
Ich erzählte noch kurz mit James und Lara, nachdem Samu schon aufs Dach gegangen war, folgte ihm aber kurz darauf. "Es ist fantastisch, oder? Dieser Ausblick?" ich setzte mich neben Samu.

Chris
Ich hatte inzwischen das Essen fertig gekocht und für jeden eine Portion auf einen Teller gegeben, nur Talons hatte ich nicht gleich aufgetan, damit diese noch etwas länger warm blieb. Wir wollten ihn alle nicht aufwecken zum Essen. Ich selbst hatte mir nur eine kleine Portion genommen, da ich nicht lange bevor ich hierher gekommen war noch etwas gegessen hatte. Nach dem Essen hatte ich noch abgewaschen und hatte mich dann entschuldigt, da ich ein wenig frische Luft brauchte. Ich musste in Ruhe nachdenken können.

Ben
Ich hatte gleich als Chris mit dem Essen fertig geworden war meine Portion gegessen. Als ich fertig war, hatte ich wieder beschlossen nach Talon zu sehen. "Was machst du da? Leg dich wieder hin" er saß auf dem Bettrand. Sofort war ich bei ihm und versuchte ihn daran zu hindern aufzustehen.

Samu
"Ja der ist wirklich etwas besonderes. Ganz fantastisch auch das werde ich nicht vergessen. Es war eine tolle Idee von dir auf dem Dach zu schlafen. So kann ich bei euch sein und doch unter freiem Himmel. Und es ist gut, dass das Wetter so gut mitmacht. Obwohl heute könnten wir ein wenig nass werden. Siehst du die Wolken dahinten, wenn die zu uns ziehen dann gibt es einen Regenschauer, aber du hast uns ja ein schönes Dach gebaut."

Talon
"Hallo Ben ich muss mal raus auf die Toilette und langsam wird es dringend. Ich wollte nur warten bis mir nicht mehr so schwindlig ist. Kannst du mir bitte helfen ich glaube allein schaffe ich das nicht" bat ich ihn. Mir graute vor dem Weg hinaus aber es gab keinen Rollstuhl hier und so musste ich wohl oder übel laufen.

Rian
"Ich wollte, dass du dich hier wohl fühlst und da komme ich dann auf solche Ideen. Ja, das könnte gut sein. Regen ist hier ja keine Seltenheit." wir saßen noch eine Weile zusammen und genossen den Ausblick, bis wir beide von der Müdigkeit übermannt wurden. "Gute Nacht Samu." fast sofort war ich eingeschlafen

Ben
"Du kannst jetzt nicht zur Toilette laufen. Nicht in deinem Zustand. Ich fürchte die nächsten paar Tage musst du das im Bett erledigen." erklärte ich ihm. "Nur so können die Wunden an deinen Füßen vernünftig heilen. Du musst wohl eine Flasche oder die Bettschüssel benutzen." es tat mir leid für ihn, denn ich an seiner Stelle würde das auch nicht wollen. "Ach und es gibt was zu Essen wenn du möchtest."

Samu
Wir legten uns dann beide bald schlafen und ich war sehr schnell eingeschlafen. Als ich am Morgen aufwachte war es um uns herum wirklich nass aber dank Rians "Dach" waren wir trocken geblieben. Nun war der Himmel aber wieder klar und ich konnte für den Moment keine weiteren Regenwolken entdecken. Es war noch dunkel aber am Horizont erschien schon ein grauer, hellerer Streifen. Ich beschloss Rian etwas zu ärgern. "Hey wach auf du Schlafmütze du hast den ganzen Tag verschlafen, schau es wird schon wieder dunkel" sagte ich zu ihm, nachdem ich ihn etwas angestupst hatte.

Talon
"Wie bitte? Ich soll waaas? Das kommt gar nicht in Frage schon gar nicht wo so viele Leute hier ein und ausgehen. Nein ich will zur Toilette, Essen klingt gut." ich wollte aufstehen aber in dem Moment als ich die Füße vorsichtig auf den Boden setzte kippte ich zur Seite hin um. Ich war zu schwach und schon zu lange gesessen nun konnte ich mich nicht mehr aufrecht halten. Wohl oder übel ließ ich mir von Ben, die Beine wieder ins Bett heben und lag dann wieder darin. Mein Problem bestand jedoch weiter. "es sieht so aus als ob ich keine Wahl hätte, dann gib das Ding schon her" gab ich zähneknirschend nach. "Bitte pass auf, dass jetzt keiner reinkommt." Als ich fertig war fragte ich. "Und wohin jetzt mit der Flasche?" Ich schämte mich als Ben sie mir abnahm. "Tut mir leid" flüsterte ich es war mir sehr unangenehm. Ich wollte so schnell wie möglich doch lieber wieder rausgehen. Ich war schon nach der kleinen Anstrengung auf dem Bettrand zu sitzen wieder erschöpft. "Ich würde gern etwas essen, kannst du es mir bitte herbringen? Und Durst habe ich leider auch schon wieder. Es tut mir leid, dass ich dir soviel Arbeit mache"

Rian
Ich wachte auf davon, dass Samu mich anstupste. "Wenn das so ist, dann kann ich ja weiterschlafen. James bringt dich bestimmt gerne weg, sobald du abreisen musst. War wirklich schön mit dir." ging ich darauf ein und dreht mich einfach wieder um. Ich wusste, dass das nicht stimmte, denn nie im Leben würde ich einen ganzen Tag verschlafen und außerdem hätte er mich in dem Fall sicher viel früher aufgeweckt.

Ben
Ich half Talon bei allem. "Natürlich, ich pass auf." dann brachte ich die Flasche weg. "Essen und Trinken kommt sofort. Und das ist kein Problem. Ich hab dir auch nicht weniger Arbeit gemacht und mir ist das wichtigste, dass du wieder auf die Beine kommst." ich ging also schnell in die Küche und holte Talons Portion, sowie nochmal was zu trinken. Damit kehrte ich zurück und half ihm sowohl beim Trinken und Essen. "Ich versuche immer hier in der Nähe zu sein. Wenn du also irgendwas brauchst, sag mir einfach bescheid. Ich hab mir erstmal frei genommen und hab Zeit nur für dich."

Samu
"Hey bin ich dir so egal, du bist mir ja ein schöner Freund" antwortete ich gespielt und übertrieben empört. "Na gut dann bin ich dir jetzt beleidigt und gehe zu James und Lara." fügte ich in einem beleidigtem Ton hinzu. Allerdings konnte ich auch kaum noch das Lachen verkneifen. Ich musste jetzt aber aus dem Schlafsack denn Anda zeigte mir, dass er mal musste und hier bedeutete das, dass ich mit ihm nach draußen gehen musste. Ich schälte mich also aus meinem Schlafsack, schlüpfte in meinen Trainingsanzug und machte mich auf den Weg. Anda brauchte nicht lange und ich entsorgte seine Hinterlassenschaft in einer kleinen Plastiktüte die im Müll landete. Hier in der Stadt fand ich das besser so. Dann kehrte ich zurück während die Sonne ganz langsam immer höher kroch.

Talon
"Es tut gut zu wissen dass du da bist" sagte ich nur leise. Ich freute mich wirklich aber ich lief auch rot an, weil ich mich wieder schämte. Auch wenn Ben sagte, dass es für ihn in Ordnung war und er es so sah, dass gar nichts passiert war, weil ich es ja gar nicht wollte, empfand ich es doch noch immer wie einen Verrat ihm gegenüber. Ich würde wohl Zeit brauchen um darüber hinweg zu kommen. Aber ich hatte jetzt wenigstens wieder die Hoffnung dass ich es schaffen konnte. Das Essen war einfach aber gut und ich aß alles auf. Danach war ich aber so erschöpft dass ich zu nichts mehr fähig war. Sogar sprechen fiel mir schwer. Dann kam Hans zu mir und meinte, dass die Verbrennungen an den Füßen und Unterschenkeln sehr schlimm waren und ich wenn er nichts unternahm später eventuell Bewegungseinschränkungen hätte, Narben wären sowieso unvermeidlich. Er schlug vor, dass er mir Haut aus meinen Oberschenkeln nahm. Dies so einschnitt dass sie ein Netz ergab um eine größere Fläche damit abdecken zu können und sie auf meine Füße und Unterschenkel verpflanzte und dort fixierte. Er wollte mich dazu in Narkose legen aber da weigerte ich mich. Ich wollte sehen was geschieht und ich fragte ihn auch ob er das überhaupt kann. Er gestand mir dass er Arzt war und schon wusste was er tat. Das war wieder mal eine Überraschung, aber ich stimmte der 'Sache zu wenn er sie unter örtlicher Betäubung machen würde. Er einverstanden und meinte ich solle mich jetzt erst mal ausruhen er würde alles vorbereiten und dann damit beginnen wenn ich mich etwas erholt hatte. Er warnte mich dass er mir für die Betäubung Spritzen setzen musste und mein Entsetzen musste wohl in meinem Blick zu lesen sein, denn er entschuldigte sich und meinte anders wäre es nicht möglich. Am liebsten hätte ich mich in Ben´s Arme gerettet aber ich wollte auch nicht dass es Hans auffiel das zwischen uns mehr war als nur gute Freundschaft. DAs würde sicherlich schwierig werden.

Rian
"Egal bist du mir nicht, aber wenn du mich nicht früher aufwächst... Mach das und wenn du schon auf dem Weg bist, bring mir doch bitte was zu Essen und zu Trinken mit. Nach einem ganzen Tag schlafen hab ich echt Hunger und Durst." nachdem Samu mit Anda los war, war auch ich aufgestanden und hatte angefangen alles wieder ordentlich weg zu räumen.

Ben
Die nächsten Tage hatte ich mich so gut ich konnte um Talon gekümmert. Hans hatte noch wie abgesprochen mit Talon die kleine Operation durchgeführt und tatsächlich waren die Wunden langsam etwas besser geworden. Chris hatte sich nicht mehr bei Talon blicken lassen, sondern immer im Nebenraum versucht zu helfen. So hatte er fast immer gekocht, abgewaschen oder sonstige Aufgaben übernommen, die so angefallen waren. Außerdem hatte er ein wenig Kontakt zum König gehalten, da er ja beauftragt worden war Talon zu suchen. Auf mich hatte er wirklich den Eindruck gemacht, dass er selbst unter den Geschehnissen litt und diese bereute. Alles in allem klappte alles recht gut, aber irgendwann musste Talon wieder auftauchen. Auch der Aufstand war noch nicht überstanden, denn da Talon ja immer noch verschwunden war, gab es noch immer einen großen Unmut im Volk. Lange hatten wir überlegt, wie wir das Problem mit dem König lösen konnten und waren schließlich dazu gekommen, dass wir dem König den Vorschlag gemacht hatten, Talon könnte wieder auftauchen und ich würde mit ihm auch ein kleines Interview führen um das Volk wieder zu beruhigen unter der Bedingung, dass er erstmal noch in einem kleinen privaten Haus versorgt werden würde und keine königlichen Pflichten zu übernehmen hatte, bis er sich in der Lage dafür fühlte. Heute war der Tag gekommen, an dem wir also umzogen. Chris hatte noch geholfen alles zusammenzupacken und war dann erstmal zurück nach Burg Schöneck gefahren. Er hatte gesagt, dass er dort mal wieder auftauchen müsse und seine Hilfe beim Schutz vor dem König nun nicht mehr gebraucht würden. Wir uns aber bei ihm jeder Zeit melden konnten, wenn wir ihn brauchen würden, oder Talon irgendwas wollte. Jetzt waren wir gerade an dem Haus angekommen. "Wir sind da Talon."

Samu
Als ich mit Anda zurück kam war unser kleines Nachtlager ordentlich aufgeräumt und in der Küche duftete es schon nach Kaffee. Lara meinte zu mir sie würde gern mal auf dem Dach frühstücken, das wäre mal was neues und so half ich ihr die Sachen alle hoch zu tragen. Schnell hatten wir alles aufgebaut und setzen uns. "Alle gut geschlafen? Ich habe geschlafen wie ein Murmeltier im Winterschlaf und bin für einen neuen Tag bereit"

Talon
Hans führte die kleine Operation aus, Ben hatte mir bei den Spritzen beigestanden und ich musste kurz an Chris denken, denn es war nicht mehr so schlimm wie früher. Ich hatte noch Angst aber doch etwas weniger, dank Chris Folter mit den Spritzen hatte ich mich etwas daran gewöhnt. Er gab mir in regelmäßigen Abständen Schmerzmittel, trotzdem war ich nur schmerzfrei wenn ich schlief. Auch psychisch kämpfte ich immer noch sehr. Es war nicht einfach für mich darüber hinweg zu kommen dass ich gebrochen worden war, mich hatte brechen lassen. Aber es gab auch noch andere wichtige Dinge zu regeln. Ich konnte mich nicht ewig verstecken. Da ich aber immer noch Angst hatte mein Vater könnte die Situation ausnutzen und mich nach seinem Willen manipulieren lassen, wollte ich weder ins Schloss noch in ein Krankenhaus in dem er de Ärzte kontrollieren konnte. Wir benutzen den Aufstand um zu erreichen, dass ich in einem kleinen privaten Haus gepflegt wurde, das schon für die Pflege eingerichtet war. Es gab dort ein Pflegebett, genug Platz um mit einem Rollstuhl herum zu fahren, eine unterfahrbare Dusche und ähnliches, so dass ich dort gut gepflegt werden konnte. Mein Vater beauftragte Ben offiziell ein Interview mit mir zu führen und das kam uns gerade recht. Und Hans bot sich an die ärztliche Aufsicht und Behandlung zu übernehmen. Es war bekannt dass er Arzt gewesen war und so wurde sein Angebot angenommen. Allerdings mussten wir einwilligen dass ich wieder von den königlichen Bodyguards bewacht wurde und das hieß unter anderem auch von denen die mich damals verschleppt hatten. Aber sicher wäre das nun nicht mehr so einfach , wenn das Haus von Fans und Auständlern belagert und bewacht wurde. Denn es wurde ja bekannt gegeben, dass ich dort gepflegt werden würde. Warum das nötig war wurde noch verschwiegen und wir mussten uns eine gute Erklärung ausdenken. Aber da war ich zuversichtlich. Heute war also der Umzug. Ich war zuerst in einem gemieteten Wagen bis zu einer Kreuzung in einem Dorf gebracht worden, damit die Hütte geheim blieb. Dort holte mich ein Krankenwagen ab, den einer der Chauffeure fuhr und Hans und Ben fuhren ebenfalls mit. Nun meldete Ben mir dass wir da waren. Sicher standen einige Leute herum und sahen zu wie ich ins Haus gebracht wurde. Ich atmete noch einmal durch " Es kann losgehen." Ich versuchte so fit und gesund auszusehen wie ich konnte und als ich durch die doch recht beachtliche Menge geschoben wurde lächelte ich und winkte den Leuten. Ich wollte ja lieber laufen oder wenigstens selbst im Rollstuhl fahren aber Hans verbot es mir unter dem Hinweis das sei viel zu anstrengend und könnte die Heilung stören. Also hatte ich nachgegeben. Und nun war ich fast froh darüber, denn schon das gefahren werden auf der Bahre war anstrengend. Ich atmete auf als wir sicher in dem Haus waren und ich wieder in ein Bett, diesmal ein richtiges Pflegebett, das auch recht bequem war umgebettet wurde. Ben war so schlau gewesen und hatte meinem Vater erklärt, dass er wegen Recherchen zu einem Artikel ein Praktikum bei Hans machen wollte. Dieser hatte sich zuerst geziert, gespielt natürlich aber auf den Befehl meines Vaters hin dann zugestimmt. So hatten wir einen plausiblen Grund warum auch Ben häufig im Haus war und blieb. "Geschafft lass mir ein wenig Zeit, dann können wir gleich da Interview machen. Das war anstrengender als ich gedacht hätte. "

Rian
Ich wollte gerade runter in die Küche gehen, als Samu und Lara mit dem Essen hochkamen. "Oh, gibt es Frühstück auf dem Dach?" Schnell half ich noch mit und ruck zuck konnten wir Frühstücken. "Tolle Idee hier zu frühstücken. Sollten wir öfter machen. Ja ich hab sehr gut geschlafen und freue mich schon dir noch mehr von diesem tollen Land zeigen zu können."

Ben
Ich war erstaunt wie viele Leute um das Haus herum standen. Talon war dem Volk sehr wichtig, was man daran erkennen konnte. Noch ein Grund, warum er König werden musste. Das Volk liebte ihn und wollte ihm beistehen. Als er dann endlich in dem Pflegebett lag, war ich aber auch froh, denn der ganze Umzug und schon die Verhandlungen davor waren schon anstrengend gewesen. So war es jetzt aber definitiv besser. Hier konnte sich Talon bei bester Pflege erholen und wir mussten uns auch nicht mehr verstecken. "Nimm dir die Zeit, die du brauchst. Das wichtigste ist, dass du wieder fit wirst. Also wenn du irgendetwas brauchst, sag bescheid." ich verließ erstmal den Raum, ließ aber die Tür offen, sodass ich Talon immer hören konnte. Ich wollte schnell alles was wir mitgenommen hatten noch verstauen, damit es nirgends im Weg rumliegen würde.

Samu
"Ja die Idee kam von Lara aber ich war natürlich sofort einverstanden. Ich bekomme von dem Blick von hier oben nie genug. Und ich freue mich dieses tolle Land noch ein bischen besser kennen zu lernen. Was hast du dir denn heute ausgedacht? Kann Anda mit oder soll ich James oder Lara bitten ihn bei sich zu behalten. Falls das geht natürlich."

Talon
Daran dass so viele Leute da waren und sich auch besorgt erkundigten, jubelten und interesse hatten sah ich wieder einmal wie beliebt ich war und dass das Volk mich als König haben wollte. Im Grunde hatte ich auch wieder Hoffnung dass ich diese Aufgabe übernehmen konnte, aber immer wieder überfielen mich Zweifel daran. Schließlich war ich gebrochen und war einen Tag lang ein willenlose Sklave gewesen. Ich konnte mich jetzt gut daran erinnern. Was wenn ich nicht stark genug war das Volk gut zu regieren? Als ich versuchte mich zu erholen gingen mir wieder diese Gedanken durch den Kopf. Ich merkte schon seit zwei drei Tagen, dass in mir eine Wut auf Chris wuchs, der mir das angetan hatte und im Endeffekt auch an diesen Zweifeln schuld war. Ich beauftragte George mehr über seine Familie heraus zu finden. Ich hatte eine Idee gehabt, aber noch war ich nicht so weit sie umzusetzen. Und außerdem musste ich auch erst die Informationen bekommen die ich brauchte. Auch Ben gegenüber wechselten Scham und das Gefühl schmutzig und seiner nicht mehr würdig zu sein, mit dem Gefühl der Geborgenheit und Liebe und dem Wissen, dass er mich liebte ganz egal was gewesen war. Ich war ihm sehr dankbar dass er für mich da war und er es auch größtenteils war, der mich pflegte. Ich kam nicht wirklich zur Ruhe und hörte die Menschen draußen also konnten wir das Interview auch gleich machen. "Ben komm arbeiten, die Leute haben ein Recht auf information, mach dein Interview"